Aus Stadt und Land 61 Marburg lagern alleine rund 600 Seiten Rechnungen zum Kanalbau und Ausbau der Diemel (HStAM Bestand Rechn. II in Nr. Karlshafen 5), die man zu der Beurteilung der Frage, ob ein Kanalbau finanzierbar war, auswerten müsste. Bei der Beurteilung der Kanalbaupläne Landgraf Karls muss auch berücksichtigt werden, dass ein solcher Kanal auch ein Prestigeobjekt war. So wie der französische König Ludwig XIV. für den Canal du Midi bewundert wurde und der russische Zar Peter der Große mit dem Bau des Ladogakanals auch sein Ansehen mehren wollte, so hätte auch ein Kanal, der den Rhein mit der Weser verbunden hätte, das Prestige des Landgrafen Karl erhöht. Literatur Eike ERDEL: Der unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel geplante Kanal von der Weser zum Rhein, in: Schwälmer Jahrbuch 2014, S. 41–54. Eike ERDEL: Eine Wasserstraße von der Weser zum Rhein – Der kühne Plan des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, in: Marburger Geographische Gesellschaft (Hg.): Jahrbuch 2020, Marburg 2021, S. 140–162. Ernst GERLAND: Über die Canal-Projecte und -Anlagen des Landgrafen Karl von Hessen, in: ZHG 19, 1882, S. 348–384. Marburger Geographische Gesellschaft (Hg.): Jahrbuch 2020, Marburg 2021. Alfred PLETSCH, Henner WIEDERHOLD: Kulturdenkmale im Wolferoder Wald, in: Marburger Geographische Gesellschaft (Hg.): Jahrbuch 2020, Marburg 2021, S. 114–139. Klaus RÖTTCHER, Johannes TONDERA, Frank TÖNSMANN: Der Kanal des Landgrafen Karl, Kassel 2000. Zur Erinnerung an das faszinierende Kanalprojekt aus dem Jahr 1710 steht in Hatzbach beim Ortseingang aus Richtung Wolferode und Emsdorf, dort wo der Landgraf-Karl-Kanal hätte entlangführen sollen, der 12 m lange Nachbau eines Treidelkahns (Foto: Eike Erdel)
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