Aus Stadt und Land 59 waren nach oben gezogen, Bug und Heck waren beplankt, ansonsten war das Schiff offen. Die auf der Diemel und dem Kanal fahrenden Schiffe hatten die Größe eines halben Bullen und somit eine Länge von 10 bis 12 m, eine Bodenbreite von 1,2 m, eine Bordkantenbreite von 1,5 m und eine Bordwandhöhe von 80 cm. Der Tiefgang betrug je nach Beladung und Wasserverhältnissen 50 bis 60 cm. Das Schiff hatte einen Mast, der sich im ersten Drittel zum Bug befand. Der Mast diente in erster Linie nicht zur Anbringung von Segeln, sondern hier wurden die Leinen für die Treidelpferde befestigt. Gegen die Strömung wurden die Schiffe nämlich mit Hilfe von ein bis zwei Pferden getreidelt, im Staubereich auch gestakt, flussabwärts nutzte man die natürliche Strömung. Der Warentransport auf dem Wasserweg hatte gegenüber dem Transport auf Wagen Vorteile. Der „halbe Bulle“ hatte eine Tragfähigkeit von Titel der Machbarkeitsstudie von 1710, der Auskunft über die geplante Kanalroute gibt: „Project wie die Navigation von Caßell auff Treyß und so fort auff der Wier hinauff über den sogenannten Gerwigshagen den Plockskisten-Grundt nachher Hattsbach hinunter auff der Wohr über Kirchhayen auff der Ohm und dem Lahnfluß hin auff Marburg und so weiter; Sodann auch von Caßell auf Sieburg füglich ein zurichten und also der Rhein mit dem Wässerstrom communicable zu machen sey. Ao. 1710“ (Foto: Universitätsbibliothek Kassel)
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