Zweigvereine 47 Jedes Jahr unternimmt der Zweigverein Homberg einen Grenzbegang im ehemaligen Stadtwald, um alte Grenzsteine aufzusuchen. Im Bereich des Katzenhau stehen interessante Steine mit der Inschrift SHB für die Stadt Homberg auf der Vorderseite und auf der Rückseite FLZH 1767 für Friedrich (II.) Landgraf zu Hessen. Die Zahl gibt das Jahr der Steinsetzung an. Nach dem Orkan Kyrill im Januar 2007 war ein Drittel der Steine nicht auffindbar. Erst mit Hilfe eines GPS-Geräts konnten einige wiederentdeckt werden. Hinter der südlichen Grenze des Katzenhau in Richtung Knüll standen ebenfalls auffällige Grenzsteine. Sie trugen die Inschrift WL 1755 für Wilhelm (VIII.) Landgraf. Die Ziffer 1 der Jahreszahl 1755 war nach barocker Weise kunstvoll gestaltet. Die Rückseiten zeigten VKH für Völkershain. Auch diese beiden Steine waren nach Kyrill verschwunden. In der Hoffnung, doch noch Reste zu finden, begaben sich Konrad Döpfer und Horst Dorfschäfer auf die Suche. Auf einem schmalen Weg bemerkten sie einen flachen, mit Gras überwachsenen Stein, den sie ausgruben und reinigten. Es war eine Buntsandsteinplatte, die in zwei große und zahlreiche kleine Teile zerschlagen war. Nach dem Zusammensetzen kam die Inschrift WL 1755 zu Tage. Einer der vermissten Steine war somit gefunden! Nach Absprache mit dem Leiter der zuständigen Revierförsterei wurde der zerbrochene Stein abtransportiert und gesichert. Die zuständigen Behörden gestatteten dem Zweigverein Homberg, den Stein von dem Homberger Steinmetz Uwe Kieling restaurieren zu lassen. Er wurde in Anbetracht seines Zustands nicht wieder in den Wald zurückgebracht, sondern im Hof des Heimatmuseums Homberg (Efze) aufgestellt. Luise Holfeld Lesenswertes in Auswahl Ein Grenzstein wird gerettet Links: Der Grenzstein in zerstörtem Zustand; rechts: Der Grenzstein nach der Restaurierung (Fotos: ZV Homberg/Efze)
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