48 Zweigvereine Der Vorstand des Zweigvereins Dr. Friedrich von Waitz, Vorsitzender, Dr. Christian Presche und Jürgen Fischer, stellv. Vorsitzende, Dr. Dominik Motz, Schatzmeister, Marie- Louise Lange, Schriftführerin, Helga Reich und Dr. Stephan Schwenke, Beisitzer. Mitgliederstand am 1.1.2021: 221 (Eintritte: 3, Austritte: 1, Todesfälle: 6) Aus dem Jahresbericht 2020 Zu Beginn des Jahres fand die Veranstaltungsreihe zur Jagdausstellung im Landesmuseum ihre Fortsetzung (in Kooperation mit der MHK). Dr. Antje Scherner und Heinrich von der Osten-Sacken sprachen am 9. Januar über „Praxis und Ethik des Jagens – damals und heute“. Ein Ausgangspunkt war das Befremden, das ein englischer Gesandter 1596 angesichts einer von Landgraf Moritz gegebenen Jagd im Reinhardswald empfand – in England praktizierte man eine andere Form der Jagd, und so entscheiden bis heute kulturell bedingte, sich wandelnde Regeln und Konventionen darüber, welche Arten der Jagd als ethisch akzeptiert wahrgenommen werden und welche nicht. Am 10. Januar hielt Dr. Wolfgang David einen Vortrag über „Archäologische Spurensuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern: Buchenwald – Flossenbürg – Mauthausen – Mühldorf – Kaufering – Dachau“ (in Kooperation mit der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Museumslandschaft Hessen Kassel). Er verdeutlichte, welche zunehmende Bedeutung Archäologie und Denkmalpflege für die Forschung und die Bildungsarbeit bekommen – zumal immer weniger Augenzeugen noch selbst Zeugnis von den Geschehnissen und vom „Alltag“ in den Konzentrationslagern ablegen können. Am 6. Februar stellten Jürgen Fischer und Ursula Spielmann die Habichtswaldklinik im Kurbad Wilhelmshöhe vor (in Kooperation mit dem Verein Bürger für das Welterbe e.V.). Der Vortrag beleuchtete die 1893 eröffnete „Kurund Wasserheilanstalt Dr. Greveler“ und die Geschichte des Klima- und Kneippkurorts Wilhelmshöhe (1935 als Bad zertifiziert und weiter ausgebaut); jenes Gebäude, in dem sich heute die Habichtswaldklinik befindet, letzte Relikte weiterer Sanatorien und Kuranstalten sowie des Kurhauses, mehrere Wassertretstellen und das Freibad Wilhelmshöhe erinnern auch heute noch an die Tradition des Stadtteils als Anziehungspunkt für Erholungs- und Heilungssuchende, die bis in die 1870er Jahre zurückreicht. Am 19. Februar konnte noch die Mitgliederversammlung stattfinden, welche die bestehenden Resolutionen des Zweigvereins (2019) zur drohenden Raumproblematik des Stadtarchivs (durch den bevorstehenden Umbau der Markthalle) und zum Schicksal von Friedrichsstraße 25 bekräftigte. Die nachfolgenden Veranstaltungen mussten wegen der Pandemie abgesagt und ausgesetzt werden. Als einzelner Programmpunkt ist am 21.11. ein Requiem in der Elisabethkirche zu nennen, anlässlich des 300. Geburtstags Landgraf Friedrichs II. Seitens des Vereins wurde dabei am Sarkophag des Landgrafen ein Kranz niedergelegt, und Karl-Hermann Wegner würdigte in einem Vortrag die Leistungen Friedrichs II. für die Modernisierung Hessens nach dem Siebenjährigen Krieg, für Wirtschaft, Kunst, Kultur und den weiteren Ausbau der Residenzstadt Kassel (siehe Leitartikel zum Umschlagbild). Christian Presche Zweigverein Kassel
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