50 Zweigvereine Was wäre, wenn Beethoven tatsächlich nach Kassel gekommen wäre? Diese Vorstellung ist nicht aus der Luft gegriffen, denn 1808 erhielt Beethoven nämlich die Berufung, als Hofkapellmeister nach Kassel zu kommen. Beinahe hätte der Komponist das für ihn verlockende Angebot angenommen, wenn ihn nicht Freunde dazu bewogen hätten, in Wien zu bleiben. Mit einem Wechsel nach Kassel wären Beethovens Leben und sein Weg als Komponist vermutlich anders verlaufen. Welche Werke schrieb Beethoven in der Zeit, in der er sich mit einem Wechsel nach Kassel beschäftigte? Welche Musikerpersönlichkeiten waren damals am Kasseler Hof tätig, an dem seinerzeit Jérôme Bonaparte als König von Westfalen das Sagen hatte? Mit jeder Menge an interessanter Musik begaben wir uns auf eine spannende Spurensuche. Neben Beethovens berühmtem „Geister-Trio“ standen Kompositionen u. a. von Ferdinand Ries, Ernst Friedrich Fesca, Johann Friedrich Reichardt und Felice Blangini auf dem Programm. Die letzte Veranstaltung des Jahres 2019 am 19. Dezember widmete sich dem Umgang mit Tieren in der Frühen Neuzeit. Nützlichkeit oder Schädlichkeit waren in der Frühen Neuzeit wichtige Kategorien im alltäglichen Umgang mit Tieren. Was bei Nutztieren und Gespinstmotten als allgemein anerkannte Einstufung gelten konnte, war bei anderen Tierarten dagegen stark von der Perspektive abhängig; so musste bei ihnen ein Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen gefunden werden, und mit zunehmender Einsicht in ökologische Zusammenhänge gestand man am Ende des 18. Jahrhundert auch vermeintlichen Schädlingen einen Nutzen zu. Am Beispiel der Landgrafschaft Hessen-Kassel vermittelten Dr. Antje Scherner und Dr. Christian Presche einen interessanten Einblick in Gesetzgebungen (bis hin zur Beilegung von Nachbarschaftskonflikten) und in gelehrte Diskussionen über den Umgang mit verschiedenen Tierarten. Jahresbericht des Arbeitskreises für Denkmalschutz und Stadtgestalt Kassel Im Einsatz um das bedrohte Baudenkmal Friedrichsstraße 25 (vgl. MHG 2019) besteht insofern eine Hoffnung, dass die bisherigen Planungen seitens des Eigentümers zurückgestellt wurden. Inzwischen kann zudem nachgewiesen werden, dass Paul Bode die erhaltenen drei Fensterachsen des Landgrafenpalais um 1952 ganz bewusst in den Hotelneubau (ebenfalls eingetragenes Kulturdenkmal) integrierte, als Teil seines städtebaulichen Konzepts. Die Gefahr ist damit allerdings noch nicht gebannt (zumal der Stadtbaurat Abbruch und Neubau weiterhin unterstützt), so dass die Mitgliederversammlung des ZV Kassel 2020 eine Erneuerung der Resolution beschloss. Erfolglos war dagegen der Einsatz um die drei großen Oberlichthallen der Salzmannfabrik (1906/07, 1912/13, 1914), die in einzigartiger Weise die bautechnische Entwicklung des frühen 20. Jh. direkt nebeneinander widerspiegeln: von einer Eisenkonstruktion zu einer frühen und einer reiferen Betonkonstruktion. Er scheiterte nicht zuletzt am städtischen Baudezernat, das zusammen mit dem Eigentümer weiterhin eine Aufteilung der Hallen in Wohnungen betreibt, zugleich unter Abbruch baugeschichtlich relevanter Konstruktionsteile. Äußerst umstritten ist derzeit das Kerngebiet der Oberneustadt – jener Stadtgründung Landgrafs Carls von 1688, nach Aufnahme der Hugenotten, mit der Kirche als symbolhaftem Zentrum einheitlicher Baublöcke. Die moderne Oberneustadt trug neben Karlsaue und Karlsberg (Herkules) ganz wesentlich zur Identität Kassels bei und prägte die hessische
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