48 Zweigvereine Der Vorstand des Zweigvereins Dr. Friedrich von Waitz, Vorsitzender, Dr. Christian Presche und Jürgen Fischer, stellv. Vorsitzende, Dr. Dominik Motz, Schatzmeister, Marie-Louise Lange, Schriftführerin, Helga Reich und Dr. Stephan Schwenke, Beisitzer. Mitgliederstand am 1.1.2020: 215 (Eintritte: 4, Austritte: 12, Todesfälle: 3) Aus dem Jahresbericht 2019 Am 1. Februar fand in Kooperation mit dem Stadtmuseum und dem Naturkundemuseum der Stadt Kassel sowie der Georg-Forster-Gesellschaft Kassel e.V. die Buchvorstellung und Lesung von Dr. Frank Vorpahl: „Der Welterkunder. Auf der Suche nach Georg Forster“ statt. Einen geschichtsträchtigeren Ort als das Naturkundemuseum hätte sich der promovierte Historiker und ZDF-Journalist für die Lesung aus seinem neuen Werk kaum wählen können. Forster war vor 240 Jahren Professor am Kasseler Ottoneum. Und noch heute ist der Universalgelehrte eine faszinierende Figur der deutschen Geistesgeschichte. Im Alter von 39 Jahren 1794 in Paris gestorben, war er weitergereist, hatte mehr gesehen, erlebt, durchdacht und bewegt als die meisten seiner Zeitgenossen. Er war Naturforscher, Weltumsegler, Ethnograf, Freidenker, Essayist und Revolutionär. Die Lesung mutierte zum freien Vortrag über einen Forschungsbesessenen, den Alexander von Humboldt „hellsten Stern meiner Jugend“ nannte. Vorpahl erzählte von Reisen nach Tahiti oder der Osterinsel. Er prüfte, inwieweit Sprachforschungen Forsters noch Bestand haben: Findet man das polynesische Wort für Fingernagel „maigoo“ heute noch in der Alltagssprache? Nein, heute heißt das „maikuku“ oder „aikuku“, je nach Clan. Auch das königliche „Silbentabu“ gehört ins 18. Jahrhundert: Bei der Ablösung eines Monarchen verbot der Nachfolger den Gebrauch einzelner Silben. Nichtbeachtung hatte Pfählung oder den Verlust beider Augen zur Folge. Die Jahrhunderte überdauert haben so manche Meerbewohner der Südsee: Der „Humuhumunukunukuapuaa“ ist dort noch anzutreffen. Am 13. März hielt Frau Dr. Bettina Dodenhoeft einen Vortrag über „Eine Fußnote in der Geschichte Hessens? Landgräfin Marie Amelie von Hessen-Kassel“. Sie hat ihr Leben riskiert, nicht einmal, nicht zweimal, sondern siebzehnmal. Sie war die Frau neben dem erfolgreichen und aktiven Landgrafen und verschwindet doch fast völlig aus dem Blickfeld. Wenn sie erwähnt wird, dann als Mutter von vielen Kindern. Aber Marie Amelie war mehr als eine Mutter, die sich um die Erziehung ihrer Zweigverein Kassel Zum Abschluss des Veranstaltungsjahres hielt Alfred Uloth am 10.12. den Vortrag „Die Belagerung des Schlosses Homburgk nach dem Kupferstich des Johann Daniel Homagius“. Dieser Vortragsabend wurde vom Geschichtsverein und der Burgberggemeinde gemeinsam gestaltet. Der Kupferstich von Homagius aus dem Jahr 1648 ist von besonderer Bedeutung, da er detailgenau ist und sowohl die militärischen Operationen als auch z. B. die Geschossbahnen und das Gelände sehr genau darstellt. Über die Verhandlungen und den Friedensvertrag wurden die Zuhörer auch informiert und erfuhren, dass der Vertrag nicht die damals üblichen Grausamkeiten zuließ. Dadurch hatte Homberg die Chance zu einem Neuanfang. Brigitte Riedel
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite
 
 
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite