4 Der Leitaufsatz zum Umschlagbild Potsdamer Dreimächtekonferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 getroffenen Vereinbarungen haben alle Deutschen, deren ursprüngliches Herkunftsgebiet jenseits der neu gezogenen Oder-Neiße-Linie liegt, ihre angestammte Heimat zu verlassen und auf das Gebiet des verkleinerten Restdeutschlands überzusiedeln. Vermehrt ab Herbst 1945 kommen nach Hessen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, Ungarn, und … und … Es sind im August 1946 neben rd. 167.000 Evakuierten, die nicht aus der amerikanischen Besatzungszone stammen, rd. 425.000 Flüchtlinge, die es gilt, oft durch Zwang, zu beherbergen. Die Berufs- und Volkszählung 29.10.1946 weist für Hessen eine Gesamtbevölkerung von 4,06 Millionen Einwohnern aus. Die Ernährungsverhältnisse verschlechtern sich ab Mitte 1945 für gut zwei Jahre wesentlich. Schulen sind bis Oktober 1945 geschlossen. Viele Menschen sind arbeitslos oder dürfen, da noch nicht entnazifiziert, nicht arbeiten. Die Wirtschaft belebt sich meist nur allmählich. So unterschiedlich die einzelnen Lebensschicksale sind, gut geht es nur Wenigen. Weniger die „Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde“ (ZHG), mehr die Periodika der Zweigvereine haben immer wieder über die Geschehnisse und Einzelschicksale in Hessen 1945 bis 1947 berichtet. Die Redaktion der „Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde“ (MHG) ruft alle Mitglieder auf, erneut nachzuforschen, ob im Familienbesitz sich nicht Nachrichten, Aufzeichnungen, Bilder aus der Zeit 1944 bis 1947 befinden. Ältere können solche Berichte noch heute schreiben, aus der Erinnerung. Die Redaktion der MHG lädt Sie ein, diese Überlieferungen zu übersenden. Gern werden wir dieselben nach und nach in einer VHG-Publikation veröffentlichen. Gern Sozialdemokratische Flüchtlinge aus dem Sudetenland haben Westdeutschland erreicht (Foto: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Signatur Abt. 3008/1 Nr. 1851)
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