Kurzbiographien 21
Seminar der Universität und später am dortigen
Institut für Kirchenbau und kirchliche
Kunst der Gegenwart tätig. 1973 initiierte er
die Ausgrabungen an der Klosterkirche in Reichenbach
und übernahm im selben Jahr den
Vorsitz des Hessischen Heimatbundes, den er
bis 1981 leitete. Von 1974 bis 1971 war er Vorsitzender
der Landesgruppe Hessen der Deutschen
Burgenvereinigung und engagierte sich
stark im Denkmalschutz sowie beim Museum
für Sepulkralkultur in Kassel. 1981 übernahm
er die Stelle des Kulturreferenten und Museumsleiters
in Bad Oeynhausen. 1990 konnte
Gerhard Seib mit seiner umfangreichen Arbeit
über wehrhafte Kirchenbauten in Nordhessen
promovieren. 1992 erhielt er die Stelle des
Direktors der Mühlhäuser Museen und setzte
bedeutende Akzente in der reichen Museumslandschaft
der Stadt. Nun war er wieder
näher an seiner Heimatstadt Eschwege und
nahm dort seinen Wohnsitz. Im Januar 2006
trat Gerhard Seib in den Ruhestand und konnte
sich weiter seinen Studien und umfangreichen
Sammlungen widmen; auch wirkte er im
Denkmalbeirat des Werra-Meißner-Kreises mit
und hielt Vorträge zu Themen aus seinen Wissensgebieten.
Viel zu früh beeinträchtigte ihn
eine tückische Krankheit, der er jetzt im Alter
von 73 Jahren erlag. Wir verlieren in ihm einen
profunden Kenner der Kunst- und Kulturgeschichte
Nordhessens und darüber hinaus.
Karl Kollmann
Dr. Manfred Lasch: 47 Jahre und 256 Tage.
Mit diesen Zahlen verbindet sich die lange
und fruchtbare Arbeit von Dr. Manfred Lasch
für den Verein für hessische Geschichte und
Landeskunde Kassel 1834 e. V. Damit war dieser
Schatzmeister mehr als nur ein Vorstandsmitglied.
Er war eine Institution im Verein.
Vorsitzende kamen und gingen. Walter Heinemeyer,
Karl Demandt, Hans Enno Korn, Hans
Jürgen Kahlfuß, Alois Schwersmann, Karl Hermann
Wegner und meine Wenigkeit. Sie alle
haben mit Manfred Lasch gearbeitet, gekämpft,
gestritten und sich gefreut. Wie kam der Wirtschaftspädagoge
Manfred Lasch, der seine Diplomarbeit
der Wirtschaftsgeschichte Landgraf
Karls gewidmet hatte, zum Geschichtsverein?
Schon vor Beginn seines Aktenstudiums
erfuhr er durch den damaligen Leiter des
Stadtarchivs Kassel, Dr. Friderici, und von
dessen Nachfolger, Dr. Niemeyer, tatkräftige
Unterstützung. Am 1. November 1959 wurde
der cand. rer. pol. der Wirtschaftshochschule
Mannheim Mitglied des VHG.
„Nach Abschluss und Annahme der Dissertation
verlangte die Wirtschaft- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät der Universität
Mannheim den Druck. Die Zusage des VHGVorstands
kam umgehend, weswegen ich bereit
war, das durch den Rücktritt des bisherigen
Schatzmeisters Konrad Degenhardt freigewordene
Amt am 24. Juni 1967 zu übernehmen.
Die Arbeit mit dem Titel: Untersuchungen
über Bevölkerung und Wirtschaft der Landgrafschaft
Hessen-Kassel und der Stadt Kassel
ist dann auch 1969 als Heft 9 der Hessischen
Forschungen erschienen. Manfred Lasch stand
Kurzbiographien
Würdigung der beiden sich 2016 nicht wieder zur Wahl stellenden
Hauptvorstandsmitglieder Dr. Manfred Lasch und Siegfried Pietrzak
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