Straßen enthalten sind. Der Fotografen-Nachlass Eberth, der eine nahezu einmalige Sammlung von 60.000 Negativen der Jahre 1920 bis 1970 umfasst, soll 2013 erschlossen und zugänglich sein.
Projekte und Pläne für 2013
All dies zeigt, dass das Stadtarchiv inzwischen bereits einiges zu bieten hat. Damit dies so bleibt und auch die Nutzungsmöglichkeiten verbessert werden, müssen allerdings noch zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden. Schließlich ist es Aufgabe des Archivs, dafür zu sorgen, dass auch über die jüngere Vergangenheit und in 20, 30 oder gar 300 Jahren einmal über unsere Gegenwart geforscht werden kann. Erschwert ist dies momentan dadurch, dass das Archiv aufgrund fehlender Ressourcen seit 1995 keine Unterlagen mehr übernehmen konnte. Um Überlieferungsverluste zu vermeiden, hat das Stadtarchiv daher 2011 zunächst eine Umfrage bei der Stadtverwaltung durchgeführt und arbeitet die festgestellten Rückstände systematisch ab. Derzeit lagert in der Stadtverwaltung noch knapp ein Kilometer an Akten, die auf ihre Archivwürdigkeit zu prüfen und ggf. ins Stadtarchiv zu übernehmen sind. Neben der Überlieferungsbildung stellt auch die bessere Erschließung ein zentrales Anliegen des Archivs dar. 2011 wurde daher mit HADIS ein Erschließungsprogramm eingeführt, mit dem die Daten online gestellt und damit allen Benutzern im Internet zur Verfügung gestellt werden können. Auch hier ist noch viel zu tun, müssen die vorhandenen Karteikarten und Daten aus Word- und Excel-Dateien doch erst in das neue System eingegeben werden. Derzeit sind bereits 80 Archivbestände und ca. 33.000 Verzeichnungseinheiten im Internet, bis 2013 – pünktlich zum Stadtjubiläum – sollen alle bislang vorhandenen Findmittel online sein. Um die Nutzung weiter zu erleichtern, ist außerdem geplant, für die Bilder eine Datenbank einzuführen. Ziel ist es, dass sich ein Benutzer im Lesesaal des Stadtarchivs an einen Terminal setzen kann, dort seinen Recherchewunsch eingibt und sofort eine Trefferliste mit Bildvoransicht sehen kann. Hierfür stehen bereits 11.000 Digitalisate der Topografischen Sammlung bereit. Zusätzlich sollen hier 2013 auch die 60.000 Negative des Fotografen-Nachlasses Eberth zur Verfügung stehen. Für eine kleine Auswahl der Bilder ist zudem 2013 eine Ausstellung geplant.
In der Quintessenz lässt sich feststellen, dass das Stadtarchiv Kassel den Benutzern inzwischen einiges zu bieten hat. Doch um aus der von Dr. Friderici konstatierten unglücklichen Geschichte des Stadtarchivs eine glückliche werden zu lassen, müssen noch mehr Maßnahmen erfolgen. So wissen die Benutzer, dass der Besuch im Stadtarchiv derzeit im wahrsten Sinne des Wortes sportlich genommen werden muss. Exakt 62 Treppenstufen müssen erklommen werden, um in den Lesesaal des Archivs im Dachgeschoß des Marstall-Gebäudes zu gelangen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht. Und auch der Lesesaal lässt derzeit leider noch zu wünschen übrig, ist er doch viel zu klein für eine angemessene und bequeme Nutzung.
Dr. Alexandra Lutz,
Leiterin des ­Stadtarchivs Kassel

 

Stadtarchiv Kassel
Wildemannsgasse 1, 34117 Kassel
E-Mail: stadtarchiv@stadt-kassel.de
Internet: www.kassel.de/stadt/geschichte/stadtarchiv/
Öffnungszeiten: Di.–Do. 9.00–12.30 Uhr
u. 14.00-16.00 Uhr

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