wird (vgl. Renouard: Geschichte des Krieges in Hannover, Hessen und Westfalen …, 1864, S. 195 f.). Der Schreiber weist dabei, wie auch der Obrist von Graffendorff im zweiten Brief, den Kammerherrn auf die noch ausstehenden Spielschulden des „Herrn Bruders“ hin.
Besonderes kulturgeschichtliches Interesse kann ein Konvolut von Dokumenten aus dem Jahr 1744 beanspruchen, die aus dem Zusammenhang einer Testamentsvollstreckung in Den Haag durch Wilhelm Julius von Lindau, Hofmarschall Landgraf Friedrichs I. von Hessen, König von Schweden, stammen. Aus bislang unbekannten Gründen war er von der Verstorbenen, der in den Niederlanden in der Refuge aktiv tätigen Hugenottin Catherine Guichard de Peray, mit diesem Geschäft beauftragt worden. Detailliert sind die anfallenden Kosten der Beisetzung und Testamentserfüllung von der Reise bis zur Zahlung an den Totengräber oder der Feststellung der in London deponierten Kapitalien aufgeführt.
Weitere unvollständig (1779–1787) überkommene Schriftstücke gehören zu einem Rechtsstreit zwischen den „Heerdaischen Töchtern“, darunter der Obristin von Lindau, gegen den Sohn des Obereinnehmers, den Kapitän von Berlepsch. Ebenso nur bruchstückhaft vorhanden sind einige Briefe privater Korrespondenz aus den 1760er Jahren.
Gerd Fenner, Kassel
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite
 
 
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite