des Landgrafenhauses – einen Einblick in eine besonders interessante Epoche der Geschichte beider Länder. Wir ergänzen die Ausstellung durch die Einbeziehung anderer nach Dänemark ausgewanderter Hessen (in die Freistatt Fredericia, nach Kopenhagen oder in das damals neu gegründete Silkeborg), wir erinnern an den Kopenhagener hugenottischen Silberschmied Pierre Louis Clément, in vierter Generation Nachkomme des ersten Hofgeismarer hugenottischen Predigers David Clément oder an Heinrich August Aillaud, den aus Grebenstein gebürtigen reformierten Pfarrer unserer Zeit, der für Jahrzehnte Vorsitzender der dänischen Synode war.
Der Begleitband und die Ausstellung gehen auf weitere Themen ein, die von Veronika Jäger, M. A. und Helmut Bur­meister gemeinsam erarbeitet wurden; einen Beitrag über Friedrich von Rumpenheim als Stammvater des heutigen Landgrafenhauses steuert Christine Klössel, Archivarin der Landgrafenfamilie, bei. Die an Originalen reiche Ausstellung kann zurückgreifen auf wertvolle Leihgaben, aber auch auf vereinseigene Sammlungen im Museum (seltene Porträtgrafik, Medaillen, kleinere Objekte), besonders aber auf zeitgenössische Gemälde, z. B. von Karl von Hessen-Philippsthal (von 1731), von Wilhelm von Huth (ehemaliger Stadtkommandant von Hanau, später in hohen dänischen Ämtern) und Wilhelm („X.“) von Hessen-Kassel.
Erster Ausstellungstag ist Sonntag, der 15. November, Schlusstag ist der 1. Mai 2011. Es gelten die üblichen Öffnungszeiten; der Eintritt ist frei, Spenden aber werden erbeten. Nach Rücksprache können Besuchergruppen aus den Zweigvereinen zu Wunschterminen gern die Ausstellung besuchen und geführt werden.
Helmut Burmeister, Hofgeismar

Archivalienfund im „Burgsitz“ von Spangenberg

Während der derzeitigen grundlegenden Sanierungarbeiten in einem der stattlichsten Fachwerkhäuser Spangenbergs, dem sog. „Burgsitz“ aus dem 16. Jahrhundert (von Landgraf Philipp für seine Nebenfrau Margarethe von der Saale bestimmt), wurde unter den Dielen in der Fußbodenfüllung eines Raumes überraschend ein kleines Konvolut Archivalien aufgefunden. Die teilweise durch Mäusefraß beschädigten Papiere entstammen dem Archiv der Familie von Lindau, die das Gebäude samt umfangreichen Lehensbesitzungen in Spangenberg, Elbersdorf, Kaltenbach und Eltmannsee von 1686 bis 1831 als Lehen besaß. Wie eine erste Durchsicht ergeben hat, ist diese Deponierung an dieser Stelle offensichtlich unsystematisch und zufällig erfolgt, da es sich um zeitlich und inhaltlich unzusammenhängende Stücke handelt.
So geben Belege zu den Jahresabrechnungen der Verwalter der Lindauischen Besitzungen (1744, 1746, 1757/58 und 1761) sowie Auflistungen der Kriegslasten von 1757-1762 Einblicke in die Bewirtschaftung und zeitbedingte Probleme eines hessischen Adelsbesitzes im 18. Jahrhundert. Ebenfalls aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges sind zwei Briefe erhalten, in denen dem Kammerherrn Philipp Henrich von Lindau († 1762) der Tod seines Bruders, des Obersten Christian Friedrich, in einem Vorpostengefecht in Lünen (Krs. Unna) am 22. Juni 1761 mitgeteilt

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