Bestand. Mehrere Archivare und Wissenschaftler sind mit der Erstellung von umfangreichen Inhaltsangaben, sogenannten Vollregesten, beschäftigt. Bis Anfang April 2010 konnten 2050 Regesten erarbeitet werden, diese erstrecken sich von der Klostergründung im 8. Jahrhundert durch Bonifatius bis zum Jahr 1700. Die Regestierung der ausstehenden Urkunden, die bis zum Jahr 1837 reichen, wird Mitte des Jahres 2010 abgeschlossen sein. Sämtliche Regesten sind über die Online-Datenbank HADIS (www.hadis.hessen.de, recherchierbar über die Schlagworte Staatsarchiv Marburg/Urkunden/Reichsabtei Fulda) zeit- und ortsunabhängig zugänglich. Zu jeder Urkunde stehen kostenfreie Abbildungen der Vorder- und Rückseite sowie der Siegel in einer Auflösung von 300 dpi zur Verfügung. Nach Abschluss der Arbeiten soll das Projekt auch in Buchform präsentiert werden.
Erstmalig wird mit diesem Projekt der Versuch unternommen, einen so umfangreichen Bestand wie den des Klosters Fulda mittels einer Fondsedition über einen Zeitraum von zwölf Jahrhunderten vollständig zu erschließen. Aufgrund der herausragenden Bedeutung, die Fulda vor allem im Frühmittelalter für die Region, aber auch für das gesamte Reich einnahm, richtet sich das Erschließungsprojekt damit nicht nur an Heimatforscher und Regionalhistoriker, sondern ebenso an die überregionale historische Forschung. Über die Archivdatenbank HADIS bieten sich dem Benutzer zahlreiche Recherchemöglichkeiten. Im Mittelpunkt jedes Datensatzes steht eine ausführliche Zusammenfassung aller rechtsrelevanten Verfügungen einer Urkunde unter Angabe der Orts- und Personennamen. In gesonderten Feldern finden sich Informationen zur Datierung, der Datierung im Originalwortlaut, Angaben zu Zeugen, Unterschriften und Sieglern. Eine kurze Formalbeschreibung informiert über Beschreibstoff und Besiegelung. Weitere Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten bieten die Angaben zur weiterführenden Literatur, zur kopialen Überlieferung und zu renommierten Institutionen wie den Monumenta Germaniae Historica und den Regesta Imperii. Zu den Regesta Imperii besteht darüber hinaus eine direkte Verlinkung der entsprechenden Datensätze. Umgekehrt haben die Regesta Imperii gleichfalls Links auf die Einträge des Fulda-Projekts gesetzt. Inhaltliche Zusammenhänge innerhalb des Bestandes sind durch entsprechende Verweise erfasst.

Älteste erhaltene Pergamenturkunde nördlich der Alpen. König Pippin schenkt dem Kloster Fulda die Villa Deiningen im Riesgau, StaMa Urk. 75 760.

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