ZV Frankenberg
Das Schicksal der Diana von Pappenheim

Zur Begegnung mit einem außergewöhnlichen Frauenschicksal kam es im Frankenberger Zweigverein für hessische Geschichte und Landeskunde, als die Kasseler Bibliothekarin und Buchautorin Sabine Köttelwesch mit großer Detailkenntnis das Leben der Diana von Pappenheim (1788-1844) schilderte, der Ehefrau des Majors Wilhelm Rabe von Pappenheim, Geliebten des französischen Königs Jérôme am Kasseler Hof und späteren Frau des Weimarer Staatsministers Ernst August von Gersdorff.
An den Stationen dieses Frauenlebens, in dem drei Männer zwar eine wichtige Rolle spielten, bei der Betrachtung aber dennoch mehr Randfiguren blieben, wurde zugleich ein Stück Zeitgeschichte sichtbar: das gesellschaftliche Leben am Hofe des Herzogs Karl August von Weimar, der Alltag in Schloss Stammen bei Trendelburg mit dem älteren Mann Wilhelm Rabe von Pappenheim, ihre Rolle auf Napoleonshöhe als Hofdame und Geliebte von Jérôme, mit dem sie zwei Töchter hatte. Anschließend genoss sie nach der Wiederverheiratung noch einmal ein Leben „in höchstem Ansehen“. „Es ist, als ob sie mit dem Namen Gersdorff alles andere abgeschüttelt hätte“, schrieb ihre Kusine Caroline von Egloffstein.
Den Zuhörern des Frankenberger Geschichtsvereins beschrieb Sabine Köttelwesch eindrucksvoll ihre schwierige Suche nach Daten und Belegen aus dem Leben der Diana von Pappenheim geb. Waldner von Freundstein, ihre ganz persönlichen Eindrücke von Originalschauplätzen und zeitgenössischen Abbildungen. Dazu gehörten auch zwei Gemälde aus Privatbesitz. Anschließend wurde ihr vom Zweigverein Hofgeismar herausgegebenes Buch „Geliebte, Gemahlinnen und Mätressen“ vorgestellt.
Zur großen Überraschung des Vortragsnachmittages gehörte aber, als sich Dr. Hanskarl von Pappenheim als ein Ur-Ur-Enkel der Diana mit seiner Frau Inge an das Publikum wandte. Dr. von Pappenheim führte von 1951 bis 1988 in Frankenberg eine Tierarztpraxis und lebt heute dort im Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau berichtete er ergänzend aus seiner Familiengeschichte. Beide hatten auch noch kleine literarische Zeugnisse über Diana von Pappenheim mitgebracht. Am Ende dankte Ruth Piro-Klein, stellvertretende Vorsitzende des Frankenberger Geschichtsvereins, der Referentin und dem Ehepaar von Pappenheim für ein Stück sehr persönlich geprägte nordhessische Geschichte mit Buchgeschenken.
Karl-Hermann Völker

 

ZV Homberg
Vortrag zum Weltkulturerbe Limes
Etwas Besonderes hatte der ZV Homberg am 11. Januar zu bieten. Die Reste des Limes, der Grenze des Römischen Staates zwischen Rhein und Donau, gehören seit 15. Juli letzten Jahres zu den Welterbestätten der UNESCO. Aus aktuellem Anlaß organisierte der Verein einen Vortrag zu dem Thema Weltkulturerbe Limes. Vorsitzender Harald Götte konnte zu der Veranstaltung im Hotel Stadt Cassel“ in Homberg/Efze als Referenten Stephan Bender M. A. (Wiesbaden) begrüßen. Bender war am Landesamt für Denkmalpflege Hessen zwischen 2000 und 2005 für das Projekt Weltkulturerbe Limes in Hessen zuständig.

Wie attraktiv das Thema Limes auch in Nordhessen empfunden wird, zeigte sich an der großen Besucherzahl. Trotz plötzlich einsetzenden Glatteises haben sich etwa 50 Zuhörer eingefunden, darunter der frühere Homberger Bürgermeister Helmut Blau. Kurioserweise kamen die meisten Zuhörer von fern, weil sie noch vor den widrigen Wetterverhältnissen zum Veranstaltungsort aufgebrochen waren. Viele hatten sich kurzfristig