wurde; nicht weit davon, aber neben der Lagerstätte, versuchte die Preussag 1932 an das begehrte Edelmetall zu kommen.
Am nordöstlichen Rand des Eisenbergs lag auf einem Geländesporn die sogenannte Königsburg, vom Berg durch einen tiefen Halsgraben getrennt. Vielleicht ist sie identisch mit dem 1254 erwähnten „castrum Goldenberg“; jedenfalls datiert die gefundene Keramik in das 13. und 14. Jahrhundert. Von hier ging es aufwärts auf den Gipfel des Berges, der von einem Aussichtsturm mit herrlichem Rundblick gekrönt wird. Von hier hat man auch einen guten Überblick über die Ruinen der 1973-88 ausgegrabenen Burg Eisenberg. Die mittelalterliche Burg Eisenberg gehörte den Grafen von Waldeck und wurde im 16. Jahrhundert durch einen großen Renaissancebau zu einem stattlichen Schloss erweitert. Im 17. und 18. Jahrhundert verfiel sie rasch; die brauchbaren Steine fanden bei Neubauten Verwendung. Die Ruinen verschwanden bis zur Ausgrabung unter einem riesigen Schuttberg. Auf den restaurierten Grundmauern der Burg hielten die Exkursionsteilnehmer ihre Mittagsrast.
Anschließend ging es vorbei an weiteren Bergbauresten zu einer rätselhaften ovalen Wallanlage am Südwesthang des Berges, deren Funktion bislang unbekannt ist. Auf der Weiterfahrt wurde das Haldenfeld am Osthang des Eisenbergs besichtigt, wo im Mittelalter goldhaltiger Hangschutt aufbereitet wurde. Dann ging es weiter ins Museum Korbach, wo schwerpunktmäßig die Themenbereiche Goldgewinnung und Burg Eisenberg in ihrer museumsgerechten Darstellung besichtigt wurden. Das Museum Korbach besticht durch die gelungene Synthese von alter und neuer Bausubstanz und die moderne Museumskonzeption. Beeindruckend die Fülle der Funde aus den Freilegungen der Ruine Eisenberg; sehr interessant und museumspädagogisch gut dargestellt die Goldgewinnung im Kellergeschoss des Museums. Mit der Besichtigung fand das Programm seinen Abschluss und die Rückfahrt konnte angetreten werden; sicher war es nicht die letzte gemeinsame Studienfahrt der beiden Geschichtsvereine Bad Hersfeld und Eschwege.
Dr. Karl Kollmann

 

ZV Bad Hersfeld / ZV Eschwege
2000 Jahre an einem Tag

Um in einem einfachen Lehmofen Brot zu backen, muss zuerst ein Feuer in dem kuppelförmigen Gebäude angeheizt werden. Der Lehm nimmt dabei die Wärme auf und speichert sie. Dann, wenn die Glut gut durchgezogen ist, wird sie herausgeholt und die Backwaren werden hineingegeben. Die Ofenöffnung wird schließlich mit einem Deckel aus Holz und Lehm gut verschlossen. Die gespeicherte Wärme lässt nun das Brot im Inneren backen.
So funktionierte das Brotbacken schon vor zweitausend Jahren. Und heute kann man diese Technik in der experimentellen Archäologie wieder erfahrbar machen – wie etwa auf der Funkenburg bei Greußen in Thüringen. Dort befindet sich die einzige rekonstruierte Germanensiedlung Deutschlands.
Deshalb hatten sich die Geschichtsvereine aus Bad Hersfeld und Eschwege unter der Leitung von Ingrid Waldeck zur Exkursion am 25. September 2005 zusammengetan und waren in Richtung Osten in den Umkreis des Kyffhäusergebirges gefahren. Dort liegt die Funkenburg als Rekonstruktion eines befestigten Siedlungsplatzes nach Befunden aus der vorrömischen Eisenzeit nahe dem Dorf Westgreußen. Hier ließ sich die Gruppe aus Nordhessen den Alltagsablauf in einem germanischen Dorf anschaulich erklären und vorführen.

Vom Feldbau über Nutzgärten, von Schmiedehütten über Lehmöfen bis zum Webstuhl, vom Vorrats- und Grubenhaus bis zur großen Versammlungshalle und zum Wartturm mit Wehrgängen sind hier alle Bereiche des Lebens der Hermunduren (Thüringer) vor 2000 Jahren in Originalgröße nachgebaut. Und steht