Berichte aus den Zweigvereinen


ZV Bad Hersfeld / ZV Eschwege
Goldhausen eine der größten Goldlagerstätten in Deutschland

Eine gemeinsame Studienfahrt der beiden Zweigvereine Bad Hersfeld und Eschwege im Verein für hessische Geschichte und Landeskunde führte kürzlich unter Leitung von Dr. Klaus Sippel in den Raum Korbach, wo der Eisenberg mit seinen Goldvorkommen, die Ruine Eisenberg und das Museum in Korbach besichtigt wurden. Die Exkursion stand unter dem Schwerpunktthema "Goldbergbau".
In dem 562 m hohen Eisenberg liegt die größte bekannte Goldlagerstätte Deutschlands. Aufmerksam geworden durch die goldhaltigen Sande der Eder und ihrer Nebenflüsse, wurde spätestens im hohen Mittelalter die primäre Goldlagerstätte entdeckt, von der erstmals Albertus Magnus um 1250 berichtet. In einem schmalen Gesteinsband aus dem Unterkarbon (über 300 Millionen Jahre alt) findet sich das Gold so fein verteilt, dass es mit bloßem Auge selten zu erkennen ist. Diese Gesteinsschicht bildete sich damals am Grunde des Meeres. Als schmales, senkrecht stehendes Band zieht diese Schichtung von Südwesten nach Nordosten unter dem Dorf Goldhausen hinweg, das seinen Namen von den hier wohnenden Bergleuten erhielt. Der Bergbau begann vielleicht an den Hängen des Berges, wo sich das Gold in geringster Konzentration (1 Gramm pro Tonne) fand; das Erdreich wurde abgegraben und durch mehrfaches Waschen nach Gold durchsucht. Ein solches sogenanntes Waschhaldenfeld ist am Osthang des Berges erhalten. Im Zentrum der Lagerstätte kann der Goldgehalt in seltenen Fällen bis zu 1000 Gramm pro Tonne erreichen. Der Goldbergbau kam im Dreißigjährigen Krieg zum Erliegen; bis dahin wurden in einem knappen halben Jahrtausend schätzungsweise 1,2 Tonnen Gold gewonnen. Spätere Versuche, den Bergbau wieder auf-zunehmen - zuletzt im 20. Jahrhundert -, führten zu keinem dauerhaften Erfolg, obwohl sicher noch einige Tonnen Gold im Eisenberg verborgen liegen. Neben dem Gold wurde am Hang des Berges auch Eisen gewonnen, ferner in einem kleinen Abbaugebiet auch Kupfer.
Die Exkursion begann am Anfang der "Goldspur", einem Wanderweg mit 11 Stationen, wo man auf Informationstafeln über den Bergbau unterrichtet wird. Die goldführende Schicht mit den Bergbaurelikten - über 14 Kilometer Stollen und Schächte - liegt direkt unter dem Dorf Goldhausen. Fast mitten im Dorf lag der im 15. Jahrhundert niedergebrachte St. Georgs-Schacht, der in den 1920er Jahren von dem Geologen Rauschenbusch wieder entdeckt und aufgewältigt

Den Teilnehmern hat die Exkursion sichtlich gefallen.
Foto: Kollmann