und das weitere Vordringen der Reformation verhindert werden.
Die Ausstellung zum Augsburger Religionsfrieden, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Prof. Dr. Horst Köhler stand und vom 6. Juni bis 16. Oktober 2005 im Maximilianmuseum zu Augsburg zu sehen war, dokumentierte die wegweisende Bedeutung des Pacis Augustanae als erste weltliche und dauerhafte Kompromisslösung zur Entschärfung eines religiösen Konflikts in sieben Abteilungen mit mehr als 300 Kunstwerken und Originaldokumenten aus Museen und Staatsarchiven ganz Europas. Beginnend mit der Darlegung des universalen Herrschaftsanspruchs Karls V. und dessen Scheitern in Bezug auf die Einheit der Religion, wurde in einer zweiten Abteilung der religionspolitische Weg zum Augsburger Religionsfrieden erläutert. Unter Verweis auf andere konfessionelle Konflikte und Religionsvereinbarungen in Europa in Abteilung drei widmete sich die folgende Sektion den religiösen Verhältnissen in den einzelnen Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Die in rot, blau oder weiß erleuchteten Räume-rot für Katholizismus, blau für Luthertum und weiß für Calvinismus-verdeutlichten in ihrer Farbgebung die Pluralität der religiösen Wahrheitsansprüche, wobei der Calvinismus erst fast 100 Jahre nach dem Augsburger Religionsfrieden mit dem Westfälischen Frieden 1648 offiziell zugelassen wurde. In den Abteilungen fünf, weltliche Territorien, und sechs, geistliche Territorien, wurde der Prozeß der Konfessionalisierung unter dem Motto cuius regio, eius religio behandelt und die Besonderheit des sogenannten „geistlichen Vorbehalts“ dargelegt. Die Ausnahme von dem erst im Nachhinein durch den evangelischen Juristen Joachim Stephani auf die Formel „wessen Herrschaft, dessen Religion“ gebrachten Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens bildeten die Reichsstädte. Diesen stand das Reformationsrecht nicht zu, so dass hier die Möglichkeit einer Bi-Konfessionalität, d. h. des legitimierten, friedlichen Zusammenlebens von Protestanten und Katholiken, bestand. Dies wurde in der letzten Abteilung exemplarisch durch das Beispiel der freien Reichsstadt Augsburg dokumentiert.
Dass der Augsburger Religionsfriede dennoch keine abschließende Lösung der religiösen Konflikte im Reich brachte, wurde durch einen Ausblick auf das 17. Jahrhundert und die im Namen der Religion verübten Gräuel des Dreißigjährigen Krieges deutlich.
Begleitend zur anschaulich inszenierten und gut gegliederten Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Schnell & Steiner erschienen, der für 39,90 Euro im Buchhandel erhältlich ist.
Marei Söhngen
Dominik Haffer

 

Selbst die Deutsche Post erinnerte an den Augsburger Religonsfrieden mit dieser Sondermarke.
Abbildung: Briefmarke.