per Auftragsmord über die Leiche seines Schwagers gehenden Fürsten und betont - endlich, möchte man sagen - Friedrichs unschätzbare Verdienste bei der Verteidigung Schwedens gegen die russischen Terrorangriffe des Jahres 1719 und besonders die persönliche Tapferkeit des Hessen bei der erfolgreichen Verteidigung Stockholms10.
Tatsächlich spricht die betreffende Förening, die ich Anfang 2005 für die Friedrich-Bibliothek des Stadtmuseums Hofgeismar in Schweden ersteigern konnte, mehrfach und durchaus jenseits des üblichen, sprachlich festgelegten Fürstenlobs von Friedrichs Tap-ferkeit: Ihn glaubt man in der Lage, Riksens mächstige hädske finder, des Reiches mäch-tige gotteslästerliche Feinde, fernzuhalten und zu mäßigen; Friedrichs wälbekante tapperhet samt eftertruckelige drifft, seine wohlbe-kannte Tapferkeit zusammen mit dem nachdrücklichen Schwung, könne das Land auf den richtigen Weg zurückführen, i deße … farlige tider, in diesen gefährlichen Zeiten. Die Stände sind en-hålligt, einstimmig, der Meinung, Friedrich habe genom stora egens-kaper och tappre Actioner gjordt sig til deß odödeliga beröm hela werlden bekant, er habe sich durch große Eigenschaften und tapfere Handlungen zu unsterblichem Ruhm in der ganzen Welt bekannt gemacht. Er habe genom många wärckeliga högst berömmelige prof, durch viele wirklich höchst rühmens-werte Beweise gezeigt, dass er sich för Rik-sens skydd och forsvar emot des inträngande mächtige fien-der, für den Schutz und die Verteidigung des Reiches gegen dessen hi-neindrängende mächtige Feinde einzusetzen bereit sei. In diesen schwierigen Zeiten wollen die Stände Friedrichs högst försichtiga styrelse ... samt tappre förswar och beskydd, seine in höchstem Maße vorsichtige Führung zusammen mit tapferer Verteidigung und Schutz für das Land nutzen.
Diese und weitere Hinweise in der Förening machen klar, dass hinter Friedrichs Königs-wahl alles andere als dessen (oder seines Vaters) langfristig verfolgter Plan eines Throngewinns stand. Vielmehr führten seine persönliche soldatische Tapferkeit in Zeiten allerhöchster Not einerseits und Ulrika Eleo-noras Unfähigkeit, sich der Verfassung ge-mäß zu verhalten, zu einem "Staatsstreich" der Stände in einem ganz bestimmten, län-gerfristig nicht vorhersehbaren Augenblick der Geschichte. Dass diese Stände den zu wählenden König Friedrich gleichzeitig mit der Förening und durch seine Försäkring jeder politischen Macht und Mitwirkungsmöglich-keit beraubten, erscheint als innerer Wider-spruch, den aufzulösen nur wenige Wissen-schaftler in der Lage waren.
Ob Nordins neue Deutung alter Quellen und die damit einhergehende Wissenschaftskritik, ob Detailforschungen zu Friedrichs Förderung der Kunst, des Theaters, auch z. B. der Kartographie oder gar unsere Ausstellung und ihr Begleitband das vorurteilsbefangene Bild des Königs in Schweden (und Hessen) positiv beeinflussen werden, bleibt fraglich. Jag undra dock om svensken i allmänhet kommer att ändra sin syn om Fredrik I så lätt, "ich frage mich doch, ob der Schwede ganz allgemein seine Meinung über Friedrich so leicht ändern wird", zweifelt eine schwedi-sche Professorin, die sich immer wieder mit Friedrich I. befasst hat, in einem Brief an das Stadtmuseum Hofgeismar11.
Immerhin scheint ein Umdenken möglich geworden zu sein. Jonas Nordin jedenfalls würdigt - wie vor ihm Walfrid Holst und Knut Hagberg und gegen manches Vorurteil - die politische Rolle Friedrichs völlig zutreffend: Som bekannt hade Sveriges Kungar ett högst begränsat handlung-sutrymme under frihetstiden. 1720 års regeringsform gav dem mest ett slags ordföranderoll i riksrådet och Fredriks styre var i realiteten enbart en sym-bolisk uppvisning. Men han hade ett vinnan-de och älskvärt sätt och kund understundom fylla sina representative plikter väl. Wie be-kannt, hatten Schwedens Könige einen in höchstem Maße begrenzen Handlungsspiel-raum während der "Freiheitszeit". Die Regie-rungsform des Jahres 1720 gab ihnen