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singhof [Messinghof], woselbst allerlei Draht, Kessel und andere nützliche Sachen verfertiget werden. Auch befindet sich in diesem Gebäude der Kupferhammer, ingleichen die Münze, welche nach dem Model eines Schweden angelegt worden ist. Mit dieser Maschine wird vermittelst etlicher Wellen, welche beide das hohe unterschlächtige Wasserrad treibet, in kurzer Zeit und mit leichter Mühe viele Arbeit verrichtet."

1830 war der Betrieb bereits ziemlich verbessert: damals hatte das Werk schon drei oberschlächtige breite Wasserräder, und neben den Kupferhämmern bestand noch das Walzwerk. Um 1837 werden weitere vier Hämmer, die Schmelze und eine Kesselhütte - wohl zum Gusse von Messingkesseln - erwähnt. Nach 1867 erfolgte bald der Übergang der staatlichen Werke an der Losse in private Hand: die Firma Lieberg & Co. erwarb den Messinghof, den Kupferhammer und den Eisenhammer. Die Wasserräder wurden durch eine Turbine und weiter durch Dampfkraft verstärkt, die Kraftübertragung erfolgte nun durch Elektromotoren. Alle Metalle wurden verarbeitet und in der Metallgießerei die Herstellung von Formguß aller Art für Maschinenbau und Eisenbahnen betrieben. Eine Zinnhütte befaßte sich mit der Herstellung von Elektrolytzinn, ferner wurden Lagermetall und Lötzinn hergestellt, ebenso Kupferkessel und alle übrigen Kupferwaren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb eingestellt. Der Kupferhammer befindet sich nach dem Abriß des südlichen Teils des Messinghofes und nach fast zehnjähriger Lagerung im Wilhelmshöher Marstall seit 1969 in einem Museum in Hagen. An den „Messinghof" erinnert heute noch die Straße „Am Messinghof' auf dem Lindenberg zwischen Kupferhammerstraße und Faustmühlenweg.

Lossabwärts folgt die „Herwigmühle", bereits 1410 erwähnt; da sie zeitweise der Metallverarbeitung gedient hat, wird sie auch als „Drahtmühle" bezeichnet. Daneben gibt es folgende Bezeichnungen für sie: „Faustmühle", „Schwiegermühle", „Mahlmühle", „Nudelmühle", „Mühle Unteren Messinghofes" und „Mahlmühle vorm Messinghof'. Die „Drahtmühle" ist bereits im Jahre 1702 Mahlmühle gewesen. In der Kabinettsrechnung dieses Jahres wird sie „Mahlmühle vorm Messinghof genannt. Sie wurde in der folgenden Zeit immer mehr als Drahtmühle ausgebaut. Mitte des 19. Jhs. wurde die Mühle an Wilhelm Möller verkauft, der eine Brotfabrik und eine Kunstmühle darin einrichtete, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden. An die Herwigsmühle erinnert heute der „Herwigsmühlenweg" von der Leipziger Straße zum Lohmühlenweg, an die „Draht-[Drahtmühle]

 

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