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Vorgänger des „Eisenhammers“ war offenbar die 1702 auf dem Gelände bezeugte Papiermühle; in der Hofkabinettsrechnung kommt ein Papiermacher-Meister Friedrich Schürmann in der „Papiermühle hinterm Messinghof“ vor. In einem Erbleihebrief vom 16. November 1714 ist von der Papier-, Schneide- und Bohrmühle im „Eisenhammer“ die Rede. Zum Mühlengebäude gehörten damals das Leimhaus, Garten, Wiesen und Stallungen. Möglicherweise stammt der Name „Eisenhammer“ erst aus der Zeit nach 1839, als der Papiermühlenbetrieb aufgegeben wurde. 1841 übernahm der Kasseler Eisenhändler Konrad Ludwig Hartwig das Werk und richtete dort einen Eisenhammer ein, der etwa zwischen 1848 und 1854 bestanden hat, dann aber stillgelegt wurde und an den Staat zurückfiel. 1869 verkaufte der preußische Staat den Eisenhammer; damals befand sich nur ein Holzsägewerk darin. Zu Beginn der 70er Jahre erwarb die Stockfabrik Rocholl die Gebäude. 1949 folgte ihr die Firma Menzel-Tische – sie ging aber in den 70er Jahren ein. An den „Eisenhammer“, der sich zwischen Leipziger Straße und Fischhausweg befand, erinnert heute noch die „Eisenhammerstraße“ auf dem Lindenberg, die vom Fortbachweg zum Steinbruch führt.

In der ehemaligen „Forstmühle“ richtete Landgraf Philipp der Großmütige im Jahre 1560 den „Messinghof“ ein; die Gebäude sind heute noch teilweise erhalten und liegen zwischen der Leipziger Straße und dem Kleingartenverein.

Die Architektur des Messinghofes erinnert an einen alten Herrenhof, besonders im Hauptgebäude mit dem geschweiften Westgiebel und in der Toranlage mit dem hessischen Wappen. Südwärts ist der Mühlkanal vorbeigeführt. Unter dem Landgrafen Carl wurde der „Messinghof“ neu erbaut, d.h. er wurde den gewachsenen Bedürfnissen angepaßt. Die Kupfergruben zu Richelsdorf und Frankenberg lieferten nun größere Erträge, und der Landgraf legte größten Wert auf die steigende Vertiefung von Messing- und Kupferwaren im Lande. Vor allem wurde nun vom „Messinghof“ das Material für die Herkulesstatue geliefert, die beträchtlichen Lieferungen liegen u.a. für die Jahre 1715/16 vor. Die Herkules-Figur wurde in den Jahren 1714-1717 von dem Augsburger Goldschmied Anthoni über dem Holzmodell in Kupfer getrieben.

Im Siebenjährigen Krieg blieb der Messinghof verschont; wie der Betrieb damals arbeitete, geht aus einer Beschreibung von Kassel hervor: „Weiter unten (an der Losse) ist der von Herrn Landgraf Carl 1680 erbaute Mes- [Messinghof]

 

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