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nach [danach] dem Kasseler Kaufmann Robert Weber. Jahrzehntelang wurde hier bestes Fein- und Geldpapier hergestellt. 1928 wurde die Fabrikation wegen der schlechten Wirtschaftslage unterbrochen und 1935 endgültig eingestellt.23 Nach einigen Jahren wurden die Gebäude zu einem großen Getreide-Lagerhaus umgebaut und 1940 aus der „Robert Weger AG" in die „Granum GmbH" umgewandelt. 1950 wurde Friedrich Stegemann aus Bremke/Lippe Betriebsleiter bei Granum.

Der Lossemühlen in Bettenhausen hat sich Horst Knoke 1990 in seinem Beitrag „Die Mühlen an der Losse und am Lossemühlgraben" besonders angenommen.24 . Er trägt das Wissenswerte über die 13 Mühlen zusammen, die früher den Lauf der Losse bis zur Einmündung in die Fulda in Bettenhausen gesäumt haben. Wir geben hier das Wichtigste wieder.

Der „Kupferhammer" wurde durch Landgraf Carl um 1680 in der ehemaligen Alexismühle eingerichtet und hieß zunächst „oberste Drahtmühle"; in Verbindung mit dem Messinghof diente er der Verarbeitung des Kupfers. Seine Lage: zwischen dem Lindenberg und dem Eichwäldchen (vor der Autobahnbrücke) - an ihn erinnern heute noch die „Kupferhammerstraße" auf dem Lindenberg, die vom Forstbachweg zum Faustmühlenweg führt. Ein älteres Gebäude ist noch von dem alten Werke erhalten, ein Fachwerkhaus, das zu der früher betriebenen Vollwäscherei gehörte. 1869 kam der Kupferhammer beim Verkauf sämtlicher staatlichen Werke an der Losse in Privatbesitz; die Gebäude dienten später zeitweise einer Brauerei, dann verlegte eine Wollwäscherei aus Melsungen ihren Betrieb dorthin. 1938 erwarb der aus Leipzig stammende Wollhändler Walther Geißler das Grundstück mit den alten Gebäuden, um ein modernes Industrieunternehmen daraus zu machen. Nach dem Krieg nahm die Wollwäscherei in Bettenhausen für die nachfolgende Wollindustrie eine Schlüsselstellung ein. Die mit der Wollwäscherei verbundene Wollgroßhandlung hatte internationalen Ruf und war eine der größten ihrer Art zwischen den Wollgroßhandelsplätzen in Bremen und Hamburg und Süddeutschland. Nach dem Tod Walther Geißlers bei einer Woll-Einkaufsreise in Neuseeland im Jahre 1955 ging das Werk kurze Zeit später ein.

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23 ebda, S.137

24 Horst Knoke: Die Mühlen an der Losse und am Lossemühlgraben, 1990. Er nennt als verwendete Literatur: Bruno Jacob: Geschichte des Dorfes Bettenhausen 1126-1926 sowie Kurt Klehm: Eine Chronik Bettenhausen 1906-1956

 

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