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und für das er die Inschrift „Janushaus, gesperrt im Frieden und im Kriege aufgemacht“, vorschlägt). Besonders zu erwähnen ist das wohl in Hessen noch am meisten bekannte Gedicht: „Der Scharfenstein“. Daran schließt sich das neuhessische Märchen vom Herkules, der nach Kassel hinunter wandert, um Arbeit zu suchen, aber keine findet, und als man ihn auffordert, den hessischen Augiasstall zu reinigen, nach 50 Tagen mit den Worten zurückkehrt: „Wollt Euch einen Andern dingen; soviel Mist, wie ich gefunden, kann auch Herkules nicht zwingen!“ Herrlich ist die Schilderung der Wanderung durch die Karlsaue, während das Gedicht über den Königsplatz mit seiner Napoleonschwärmerei unserem Empfinden nicht mehr entspricht. Sehr witzig ist das „Gespenst der Kattenburg“, das einen hessischen Riesenzopf ausgräbt. Angefügt ist der Sammlung das herrliche, aber erst 1840 gedichtete „Osterwort im Schloßhofe zu Marburg“, eine Fürbitte für Sylvester Jordan, welcher Appell an die Großmut des Kurprinzen leider vergeblich blieb. Redner schloß mit der Feststellung, daß es Dingelstedt trotz seines Pessimismus verdiene, der Vergessenheit entrissen zu werden.

Geheimer Regierungsrat Professor Scheibe hatte bereits im vorigen Winter über die Jugendjahre des 1596 geborenen „Fräuleins von Hessen“, Elisabeth, einer Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten, berichtet, die in der Kasseler schola aulica tief in humanistische Studien eingeführt und Petrarca als ihren Lehrmeister betrachtend, 200 italienische Madrigale dichtete, die in der hiesigen Landesbibliothek in Abschrift aufbewahrt werden. In diesen Dichtungen, von denen Redner Proben gab, wird der ganze Olymp mit seiner Götterschar herbeigerufen, besonders Amor. Aber sie denkt dabei nicht an einen geliebten Mann, sie will sich lieber der Minerva widmen. Offenbar spricht sie in ihren Gedichten nicht für sich, sondern für andere. Die vorkommenden Männernamen sind nur solche des Altertums, die Mädchennamen solche der Zeit der Schäferspiele. Zehn Madrigale sind der Phyllis gewidmet. Während nun sonst keine Spur auf Namen von Personen aus der Umgebung der Prin- [Prinzessin]

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