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dem Zeugnis der Reife am 26. 9. 1849. Abschiedsreden sind nicht vorhanden, auch liegt kein Verzeichnis der Abiturienten im Drucke vor.

Er bezog zum Studium der Rechtswissenschaft zunächst die Landesuniversität Marburg, und dann nach zweisemestrigem Studium vom Herbst 1850 bis Frühjahr 1852 Heidelberg, welches damals durch den Ruf des Pandektisten v. Vangerow für die hessischen Juristen neben Marburg an erster Stelle stand.

Dieser unser hessischer Landsmann (geb. am 5. 6. 1808 zu Schiffelbach, A.-G. Rauschenberg, gest. zu Heidelberg am 11. 10. 1870) war als ordentlicher Professor zu Marburg im Herbst 1840 einem Rufe zur Nachfolge Thibauts gefolgt.

III. 8. S. 32.

Stölzel sagt selbst, daß er in seinen 6 Studiensemestern Vangerows Pandekten zweimal gehört habe, und er hat dabei diesem seinem Lehrer ein überaus dankbares Andenken zum Ausdruck gebracht, zahlreichen hessischen Juristen nach ihm aus der Seele sprechend. Marburg und Heidelberg sind Stölzel

III. 8. S. 13.

Universitäten, „die in ihrem reinen akademischen Hauch von den Einwirkungen der Großstädte unberührt blieben“.

Kein alter Student wird den Blick vergessen, der vom lutherischen Kirchhof oder vom alten Bücking’s-Garten zu Marburg aus dem weitausschauenden Auge in das Gießener Tal bis zur Nähbrücke über die Dächer der alten Stadt hin und ebenso vom Heidelberger Schloß aus hinunter auf die Stadt und nach der Rheinebene hin bis zum Dom von Speyer sich eröffnet. Dem ersteren hat schon unser Landsmann Jacob Grimm in seinem Gratulationsschreiben an F. C. v. Savigny zu dessen 50jährigem Dienstjubiläum besonderes Lob gespendet.

Stölzel wohnte in Marburg, gleich seinem Freund und Mitabiturienten Friedrich Claus (später Prinzenerzieher und dann II. Pfarrer an der Brüderkirche zu Kassel, gest. das. am 10. 4. 1867) im Hause des Bäckers Runkel am Markt. Sie schlossen sich dem Korps Teutonia an, dem auch zwei andere, in den obengedachten „Systematischen Rückblicken“ als Abiturienten von 1849 angegebenen Kasselaner angehörten, nämlich:

 

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