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den [wurden] , in wünschenswerter Weise ergänzen. Bankier Fiorino schloß sich diesen Ausführungen an. Durch den jetzt vielfach stattfindenden Wegzug der Juden vom Lande in die Städte gingen die israelitischen Gemeinden auf dem Lande vielfach sehr zurück oder hörten ganz auf zu bestehen. Die erhaltenen alten, vielfach Kunstwert besitzenden Kultusgegenstände würden dann oft verschleudert. Das Kasseler judenschaftliche Vorsteheramt sei zwar dagegen eingeschritten, aber mit geringem Erfolg. Kantor Horwitz wies darauf hin, daß eine in Kassel beabsichtigt gewesene Ausstellung jüdischer Kunst durch den Krieg verhindert worden sei, hoffentlich aber nach dem Kriege zustande kommen werde. Bankier Fiorino sprach den Wunsch aus, daß das Landesmuseum sich der jüdischen Kunst in Kurhessen annehmen und ihr eine Stätte bereiten möge. — Der Vorsitzende teilte mit, daß der Vorstand beabsichtige, mit den üblichen monatlichen Vorträgen, die infolge des Krieges eingestellt worden seien, wieder zu beginnen, daß aber z. Z. der Vortragssaal der Landesbibliothek nicht zur Verfügung stehe, die Benutzung eines anderen Saales aber mit zu großen Kosten für die Vereinskasse verknüpft sei. — Privatmann Wentzell machte interessante Mitteilungen über alte Kasseler Häuser und ihre Bewohner. Nachdem, hierzu noch Professor Dr. Fuckel, Generalmajor z. D. Eisentraut und Rechnungsdirektor Woringer Ergänzungen geboten hatten, schloß der Vorsitzende die Sitzung.

 

5. Am 7. Februar 1916. Der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentraut, wies auf einen, wenige Tage früher im „Kasseler Tageblatt und Anzeiger“ erschienenen Aufsatz hin, in welchem die erste Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für Hessen-Kassel in Anspruch genommen wurde. Wenn nun auch allerdings, die erste Anregung dazu vom Landgrafen Moritz gegeben sei und seine Pläne vom Landgrafen Karl vervollkommnet seien, so sei doch in diesem Aufsatze das ganze Verdienst der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Hessen dem Landgrafen Friedrich II.

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