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- 36 - zugeschrieben und diese Behauptung mit völlig unrichtigen Angaben begründet worden. So sei in dem Aufsatze behauptet worden, Friedrich II. habe dem
Gefechte bei Sandershausen
beigewohnt, während er sich
tatsächlich damals in preußischen Diensten befand; dieses Gefecht sei als siegreich für die Hessen
bezeichnet, obwohl die Franzosen
infolge ihrer Übermacht Sieger
geblieben seien; nach seiner 1760 erfolgten Thronbesteigung solle Friedrich II. einen lebhaften Briefwechsel über die Frage der allgemeinen Wehrpflicht
mit dem Prinzen Isenburg unterhalten haben, der schon 1759 bei Bergen
gefallen sei usw. Es sei selbstverständlich
nicht Aufgabe des Geschichtsvereins, alle derartigen Aufsätze
zu beachten und g. F. zu berichtigen,
hier seien aber die Unrichtigkeiten so erheblich, daß darauf
hingewiesen werden müsse. — Der Vorsitzende hielt darauf einen sehr
bemerkenswerten Vortrag über die Entstehung
des Kasseler
Königsplatzes und
seiner nächsten
Umgebung.
In den letzten Tagen des Jahres
1767 ließ Landgraf Friedrich II. mit der Schleifung der Festungswerke
Kassels beginnen. Die dem heutigen Königsplatz zunächst liegenden Bastione waren der Totenberg (zwischen Hedwigs-
und Hohentorstraße) und der Zwehrenberg
(dessen Platz das Museum Fridericianum
und die hinter ihm liegende Straße ausfüllen). Beide Bastione
waren durch einen Hauptwall verbunden, der den untern Teil des Königsplatzes
(etwa ¼ desselben) bedeckte und dessen äußerer Fuß von der Mitte des
Hauses Nr. 40 am Königsplatz nach der Ecke des Hauses 36 und der unteren Karlsstraße lief. Vor
diesem Teil des Hauptwalles befand sich ein breiter und tiefer,
nasser Graben, dessen vorderer Rand etwa in der Linie von der Ecke der
Post und der unteren Königsstraße nach
der Mitte des Gebäudes des Hessischen Bankvereins am Königsplatz
zu suchen ist; und jenseits des Grabens, auf dem oberen Teil des Platzes,
ein lünettenartiges Vorwerk, mit der Spitze gerade in der Mitte des
Anfangs der Kölnischen Straße und mit der Spitze seines Glacis dort,
wo Mauerstraße und Wolfsschlucht in die Kölnische Straße einmünden. |
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