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Leben des kgl. westfälischen Stallmeisters Karl (von) Hamel, der, am 17. April 1789 zu Köthen als Sohn eines braunschweigischen Stallmeisters geboren und von seinem Vater ausgebildet, 1808 als Wachtmeister in die westfälische Chevaulegersgarde eintrat, 1810 Sekondleutnant und Bereiter darin wurde und 1813 Premierleutnant und Bereiter im 2. Husarenregt. war. In 7 Feldzügen mehrmals verwundet und am 26. August 1813 in den Adelsstand erhoben, folgte er 1813 dem König und rettete ihm, als er 1815 bei der Flucht aus Triest in die Hände einer österreichischen Patrouille geraten war, Leben und Freiheit. Den Feldzug 1815 machte er als Bataillonschef im Generalstab Jérôme’s mit und wurde bei Waterloo verwundet. 1816 trat er in württembergische Dienste als Stabsrittmeister und Stallmeister des Königs und starb als Stallmeister mit Generalmajorsrang am 18. Oktober 1871 hoch zu Roß, wie er es sich gewünscht hatte. — Er erfand ein mechanisches Pferd, das als Hilfsmittel beim Reitunterricht dienen sollte. Es ist eine auf einer Säule stehende Maschinerie, die durch einen darunter angebrachten Mechanismus eine große Anzahl Bewegungen nachahmt, die das Pferd auf der Stelle machen kann. Es haftet ihm aber der Mangel an, daß es keine fortschreitende Bewegungen ausführen kann. Das mechanische Pferd ist in 12 Exemplaren hergestellt, deren Original sich im Akademiegebäude zu Stuttgart befindet.

7. Am 5. April 1909.

a. Herr Kanzleirat Neuber sprach über das ehemalige Gouvernementsgebäude in Kassel. Dieses Gebäude, jetzt Martinsplatz 2, ist von dem Pfennigmeister Konrad Heinrich Hinkel erbaut und an den Kammerpräsidenten Johann Kaspar von Döringenberg verkauft worden. 1666 erhielt es die Eigenschaft eines Freihauses. Seit 1767 diente es als Wohnung des Gouverneurs der Festung Kassel, später des Stadtkommandanten. 1833 wurde die Kommandantur verlegt und das Gouvernementsgebäude von der „Höheren Gewerbeschule“, gewöhnlich „Polytechnische Schule“ genannt,

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