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deckte. 1814 wurde er Stabskapitän im kurhessischen Artillerieregiment und nahm an den Feldzügen 1814 und 1815 teil. Danach wird er nicht mehr erwähnt. Vielleicht hat seine Handlungsweise gegen Schill doch schließlich den Anlaß zu seinem Ausscheiden aus dem Dienste gegeben.

Der Vortragende wies dann darauf hin, daß die westfälischen Artillerieoffiziere sehr gut ausgebildet gewesen seien und namentlich die in der Kasseler Artillerie- und Genieschule vorgebildeten und in den Jahren 1812 und 1813 in die Armee eingetretenen jungen Leutnants sämtlich später hervorragende Stellungen im Militär oder in der Zivilverwaltung verschiedener Staaten bekleidet hätten. Nur einem sei das nicht beschieden gewesen, dem Leutnant Robert.

Karl Friedrich Robert, Sohn des Kriegskommissars und späteren Rentmeisters in Ziegenhain K. E. F. W. L. Robert, war 1813 westfälischer Artillerie-Unterleutnant und wurde 1814 Sekondleutnant im kurhessischen Artillerieregiment. Infolge der bekannten Drohbriefangelegenheit hatte Kurfürst Wilhelm II. eine sehr strenge Bewachung des Wilhelmshöher Schlosses angeordnet. Eines Tages im Jahre 1823 versuchte nun Robert die um das Schloß gezogene Postenkette ohne die vorgeschriebene Erlaubniskarte zu überschreiten. Infolgedessen verhaftet und in das Kastell gebracht, behauptete er, offenbar aus Lebensüberdruß, er habe die Gräfin Reichenbach ermorden wollen. Das Gericht glaubte das aber nicht. Robert machte nun einen Selbstmordversuch, indem er sich mit Fensterglas mehrere Adern durchschnitt und dann, als man ihn verbunden hatte, die Verbände abriß. Durch den starken Blutverlust dem Tode nahe, wurde er doch wieder hergestellt, als unschuldig aus der Untersuchungshaft entlassen und darauf, jedenfalls um ihn unter die Aufsicht seiner Familie zu stellen, als Zeugleutnant nach Ziegenhain, wo, wie erwähnt, sein Vater Rentmeister war, versetzt. Hier machte er nach einigen Jahren abermals einen Selbstmordversuch, diesmal mit Erfolg.

Schließlich schilderte der Vortragende noch das

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