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l’immolèrent pendant l’attaque, lorsqu’il cherchait à sortir de la ville ». Ähnliches wird auch von anderen gleichzeitigen Schriftstellern mitgeteilt, ohne daß aber irgendwo eine genauere Angabe über die Art und Weise des geübten Verrats gemacht wird. Jedenfalls ist es in hohem Grade auffallend, daß Schulz und Wille nach Schill’s und seines Korps Untergang plötzlich wieder in Kassel erscheinen und, ohne wegen ihrer Desertion irgendwie zur Rechenschaft gezogen zu werden, ruhig wieder in ihre alten Offizierstellen eintreten. Es kann also wohl keine Rede von einer wirklichen Desertion sein; es hat sich vielmehr höchstwahrscheinlich um einen mit Einwilligung der westfälischen Regierung unternommenen Versuch gehandelt, sich Schill’s lebend oder tot zu bemächtigen. Nach Pelet sollen die beiden Offiziere zu diesem Zwecke sogar etwa 20 Mann westfälischer Soldaten als angebliche Deserteure bei sich gehabt haben, die ebenfalls in das Korps Schill’s eintraten.

Was die weiteren Schicksale der beiden Offiziere angeht, so rückte Schulz bis zum Bataillonschef und Direktor des Kasseler Zeughauses auf und machte 1812 den Feldzug gegen Rußland mit. Auf dem Rückzug versuchte er, den verwundeten Artilleriekapitän Vollmar auf dem Rücken über die Beresina zu tragen. Als dies mißlang, schaffte er ihn auf einem französischen Geschütze hinüber — ein Beweis, daß er doch auch edler Handlungen fähig war. Auf dem weiteren Rückzug aus Rußland fand er seinen Tod. — Wille brachte es bis zum Kapitän und Batteriechef und kommandierte 1813 eine Batterie in Schlesien. Dann übernahm er die Führung des Artillerietrains. Nach der Schlacht bei Dresden fiel er bei einer Rekognoszierung verwundet in österreichische Gefangenschaft, wurde aber beim Rückzug der Österreicher in einem Dorfe bei Pirna liegen gelassen, wo ihn der westfälische Artillerieleutnant Normann fand und nach Dresden in ein Lazarett schaffte. Von dort kehrte er nach Kassel zurück und kommandierte am 28. September 1813 die in Kassel stehende Gardebatterie, mit der er die Flucht des Königs in einer Stellung hinter Niederzwehren

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