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d. Herr Oberbibliothekar Dr. phil. Brunner berichtete über die bildhauerische Tätigkeit des 1607 verstorbenen Holländers Vernuken in Kassel. (Der Bericht hat in Band 43 unserer „Zeitschrift“ Aufnahme gefunden.)

e. Herr Generalmajor z. D. Eisentraut teilte mit, daß ihm nahegelegt sei, für die Errichtung eines Denkmals auf dem Gefechtsfelde von Wilhelmsthal zu wirken. Dazu sei aber hier keine Veranlassung vorhanden, da gerade bei Wilhelmsthal nur ein sehr geringer Teil der hessischen Truppen ins Feuer gekommen sei und die Erinnerung an die Schlacht in dieser Gegend gewiß auch ohne Denkstein stets festgehalten werden würde.

f. Fräulein Raabe hatte dem Verein ein zur Eröffnung des Wilhelmshöher „Neuen Wasserfalls“ gedrucktes Gedicht geschenkt, das von Herrn Redakteur Heidelbach verlesen wurde.

g. Herr Konservator Ahnert berichtete, daß s. Z. beim Baue eines Eckhauses der Kölnischen und Anna-Straße 11 Skelette gefunden worden seien, darunter eins von enormer Größe, in dessen Schädel sich eine Kugel befand. Herr Geheime Justizrat Büff machte hierzu darauf aufmerksam, daß 1813 sich an jener Stelle ein westfälisches Militärlager befunden habe, in dem zahlreiche Deserteure erschossen worden seien.

h. Herr Geheimrat Büff verlas sodann einen Brief eines westfälischen Soldaten an seine Frau, der 1809 im Lager vor Gerona in Spanien geschrieben war. Die Hoffnung des Briefschreibers, sich noch einmal an hessischem Brot und hessischer Bratwurst erfreuen zu können, ging nicht in Erfüllung; er erlag 1810 dem katalonischen Fieber.

i. Herr Generalleutnant z. D. Fritsch, Exz., fragte an, ob die Kasseler Festungsgräben mit Wasser gefüllt gewesen seien; bei dem großen Unterschied in der Höhenlage sei ihm dies zweifelhaft. Herr Oberbibliothekar Dr. phil. Brunner bestätigte dies; die Stadt Kassel habe das Recht der Fischerei in den Gräben gehabt. Ein Teil der Gräben sei mit Hilfe von Stauanlagen durch den Druselbach gefüllt worden.

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