..

- 53 -

von den Franzosen benutzt, um einen bei Kirchhain und Amöneburg beabsichtigten Durchbruch durch die alliierte Armee zu verdecken. Herzog Ferdinand von Braunschweig durchschaute aber den Plan, ließ sich nicht täuschen und es kam infolgedessen zu dem blutigen Gefechte an der Brücker Mühle bei Amöneburg und der Zurückweisung der Franzosen. Herr Geheime Justizrat Büff wies darauf hin, daß die Freudenfeuer bereits im 30jährigen Krieg üblich gewesen seien. Die erste Nachricht von der Schlacht am weißen Berge hätten die Hessen auf Rheinfels durch die Freudenfeuer der am rechten Rheinufer stehenden Spanier erhalten. — Im Anschluß daran teilte Herr Privatmann Wentzell ein von ihm verfaßtes Gedicht auf das Gefecht an der Brücker Mühle mit.

 

6. Am 22. Februar 1909.

a. Herr Oberbibliothekar Dr. phil. Brunner berichtete unter Vorlegung einer neuerdings erschienenen Ausgabe der Dilichschen Federzeichnungen kursächsischer Städte über das Leben, die Werke und die Verdienste des hessischen Geographen, Zeichners und Festungsbaumeisters Wilhelm Dilich, wobei er namentlich die undankbare Behandlung des tüchtigen Mannes durch den Landgrafen Moritz hervorhob.

b. Herr Geheime Regierungsrat Fritsch schilderte nach seinen eigenen Erinnerungen Kasseler Wohnungsverhältnisse in den Jahren 1825 bis 1835. Die sehr interessanten Angaben über Mietpreise, Beleuchtung, Wasserversorgung u. s. w. fanden lebhaften Beifall.

c. Herr Kreditvereinsdirektor Henkel sprach die Vermutung aus, daß der Name des in der Kasseler Gemarkung gelegenen Feldorts Schenkebierstanne wohl nicht mit einer „Stanne“ (Faß in Form eines abgekürzten Kegels zur Aufbewahrung von Wasser in der Küche) in Verbindung zu bringen, sondern auf „Schenkebiers-Tanne“ zurückzuführen sei, indem er darauf hinwies, daß es tatsächlich eine, freilich in Kassel bisher nicht nachweisbare Familie des Namens Schenkebier gegeben habe.

..