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er am 24. Februar 1813 eine Abteilung von 25 Husaren, mit der er in Wolfenbüttel stand, unter dem Vorwande einer Revue vor die Tore der Stadt und verleitete sie dann zur Desertion. Nachdem man die Kasse des Kantonsreceveurs geplündert hatte, zog man in der Richtung über Goslar gegen Blankenburg ab. Die Gendarmerie der Umgegend und eine Abteilung des 1. Husarenregts. begab sich alsbald auf die Verfolgung. Die Husaren mochten bald einsehen, daß sie einen unüberlegten Streich begangen hatten und daß Kuppermann nicht die Fähigkeit besitze, sie den weit entfernt stehenden Verbündeten zuzuführen. Sie verließen ihn und suchten einzeln ihr Heil in der Flucht. Drei Tage nach dem Ausmarsch befanden sich schon 18 von ihnen in der Gewalt der Gensdarmerie. Kuppermann floh allein in Zivilkleidung, fiel am 27. Februar 1813 in einer Mühle bei Quedlinburg seinen Verfolgern in die Hände, wurde nach Kassel gebracht und auf dem Forste erschossen. Auf seinem letzten Gange zeigte er sich sehr mutig.

b. Herr Hofkonservator Ahnert gab einen Überblick über die Künstlerfamilie Tischbein sowie eine Darstellung des Lebens ihrer bedeutendsten Mitglieder und machte interessante Mitteilungen über die große Anzahl der in Hessen und besonders in Kassel vorhandenen Tischbeinschen Gemälde, welche letzteren Angaben durch die Herrn Pfarrer Haas, Rentner Fiorino, Rentner Falkenberg und Redakteur Heidelbach ergänzt wurden.

c. Herr Kantor Horwitz sprach über die von der Landgräfin Amelia Elisabeth zur Bekehrung der Israeliten angeordneten Judenpredigten, die in den größeren Städten Hessens regelmäßig gehalten werden und denen die erwachsenen Juden beiwohnen mußten. In dieser ganz erfolglosen Maßregel sah der Vortragende ein Zeichen von Unduldsamkeit. Dem gegenüber wiesen die Herrn Pfarrer Haas und Prof. Dr. phil. Schantz darauf hin, daß die Anordnung auf die in jener Zeit zuerst auftauchenden Missionsbestrebungen zurückzuführen sei, die bei dem in den Zeitverhältnissen be- [begründeten]

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