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Rußland 1812 machte er als Kapitän im 7. Linieninfanterieregiment mit, den Feldzug 1813 in der Füsiliergarde. In deren Reihen kämpfte er am 18. Oktober 1813 bei Probstheida und Stötteritz. Vermutlich ist er dort gefallen. Seine Kameraden haben wenigstens nach der Schlacht nie wieder etwas von ihm gehört.

Der Leutnant Kuppermann, über dessen Leben der Vortragende hierauf berichtete, hat einen Verherrlicher seiner Taten gefunden, wie er ihn sich nicht besser wünschen konnte. Kein Geringerer als Wilhelm Raabe schildert in seiner Erzählung: „Im Siegeskranze“ Kuppermanns Aufstandsversuch. Danach hat er, von glühender Vaterlandsliebe getrieben, versucht, im Jahre 1813 mehrere Schwadronen eines westfälischen Husarenregiments den Deutschen zuzuführen. Auf dem Marsche werden sie aber von den Franzosen umringt und gefangen genommen. Kuppermann büßt seine Tat mit dem Tode, seine Braut wird irrsinnig.

Leider entsprechen die Tatsachen dieser poetischen Darstellung nicht. Karl Wilhelm Kuppermann (nicht Kupfermann) wurde 1782 in Guben geboren und am 1. Mai 1810 beim kgl. sächsischen Regiment Cerrini als Fahnenjunker eingestellt, nachdem er vorher etwa 2 Jahre auf Avancement gedient hatte und am 5. Juli 1809 bei Wagram verwundet worden war. Am 17. Mai 1811 wurde er Sousleutnant im Regt. von Niesemeuschel, aber schon am 16. August 1811 aus der Armee entlassen1). Am 26. März 1812 trat er als Unterleutnant in das kgl. westfälische 2. Husarenregt. ein. Zu Beginn des Feldzugs 1812 beim Depot der Husarenbrigade zurückgeblieben, führte er Ende 1812 eine Abteilung Ersatzmannschaften nach Thorn, wobei er in den Verdacht kam, den Sold seiner Leute unterschlagen und verjubelt zu haben. Man berief ihn zurück und leitete ein Verfahren auf Dienstentlassung gegen ihn ein. Um sich diesem zu entziehen, führte

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1) Der Grund der Entlassung war aus den Akten des kgl. sächsischen Kriegsarchivs, deren Durchsicht der Vortragende Herrn Korpsauditeur Justizrat Dr. Heine in Dresden verdankt, nicht zu ermitteln.

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