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Aufenthaltes in Vacha. Als Student hatte er 1776 Leipzig verlassen, weil er sich mit der damaligen Theologie nicht recht befreunden konnte. Er gedachte mit seinen recht geringen Barmitteln nach Paris zu kommen. Die erste Nacht blieb Seume in einem kleinen Dorfe bei Roßbach, den zweiten Abend in einem Dorfe vor Erfurt. „ „Am dritten Abend“, schreibt er, „übernachtete ich in Vach , und hier übernahm trotz allem Protest der Land graf von Kassel, der damalige große Menschen makler, durch seine Werber die Besorgung meiner ferneren Nachtquartiere nach Ziegenhain, Kassel und weiter nach der neuen Welt.““

Öfter haben touristische Vereine die Bezeichnung denkwürdiger Stätten in ihrem Bereiche übernommen. So wäre es für den Rhönklub eine ideale Aufgabe, in Sachsenheim bei Vacha eine Erz- oder Marmorgedenktafel mit der Inschrift anzubringen: „„Hier fiel der Dichter Joh . Grottfried Seume im Jahre 1776 hessischen Werbern in die Hände.““ Der Rhönklub würde dadurch ein dauerndes Erinnerungszeichen an seine diesjährige Haupt versammlung in Vacha hinterlassen.“

In weiterer Ausführung wird dann die Berech tigung gerade des Rhönklubs dargelegt, Seume, der, wie Herr Grau zugibt, „für die Literatur nicht von besonderer Bedeutung ist“, ein Denkmal zu errichten. Es wird diese Berechtigung hergeleitet aus dem von Seume durch seinen „Spaziergang nach Syrakus“ bewiesenen Mut und sein Selbstvertrauen, Eigenschaften, die der Mann besessen habe,

„der als 19jähriger Student hessischen Werbern in die Hände gefallen und an die Engländer verkauft worden war.“

Bereits am 31. Juli 1907 konnte die „Rhönzeitung“ berichten, daß man gegen die Inschrift der Ehrentafel in der vorgeschlagenen Form ,,im benachbarten Hessen Protest erhoben habe“ und in Nr. 192 der genannten Zeitung erschien dann nachstehender Aufsatz, den wir vollständig abdrucken 1 ).

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1 ) Wir sprechen der Schriftleitung der „Rhönzeitung“, die in

 

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