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merkte Hillebrand aber, daß Roermonde geräumt, die beiden Offizierkommandos abmarschiert und er auf sich allein angewiesen sei. Er ging deshalb dem von Roermonde kommenden Soldaten entgegen und veranlaßte ihn, laut, so daß die der deutschen Sprache mäch tigen französischen Unterhändler es hören konnten, zu melden, der Offizier werde kommen. Nach einiger Zeit schickte er einen zweiten Soldaten unter dem Vorwande ab, den Offizier zu holen, und redete fortwährend mit Hilfe seiner beiden hessischen Landsleute den anderen Soldaten Mut ein. Endlich aber merkten die Franzosen, wie die Sache stand, gaben Feuer auf Hillebrands Leute und begannen überzusetzen. Hillebrand zog sich nun, nachdem er den Feind von 6 bis ½10 Uhr abends aufgehalten hatte, feuernd zurück, kam glücklich an Roermonde , wo ihn die Einwohner mit Steinwürfen angriffen, vorbei, überschritt die Roer und die Schwalme und traf mit seinen Leuten wohlbehal ten beim Kommando des Obersten v. Linstow ein. Auf des letzteren Bericht beförderte Landgraf Wilhelm VIII. den Fähnrich v. Berner zum Leutnant reformé und den Gefreiten Hillebrand zum Leutnant, ließ ihm bis zur nächsten Vakanz das Traktement aus seiner Kasse zahlen und gewährte ihm eine Equipierungszulage von 20 Pistolen (etwa 300 M.) aus der Feldkriegskasse. Hillebrand heiratete später Johanna von Trott, machte als Major im Regiment v. Huyne die Feldzüge in Amerika (1776—1783) mit und starb 1789 als Oberst in Marburg.

d. Herr Sanitätsrat Dr. med. Schwarzkopf trug Bruchstücke aus der Chronik des Kasseler Bürgers Johann Justus Escherich vor. Die Chronik, deren Verfasser am 23. November 1739 in Kassel geboren war und als angesehener Kauf- und Handelsmann am 24. Januar 1795 daselbst starb, enthält neben zahl reichen Angaben zur Kasseler Familiengeschichte auch interessante Mitteilungen über die damaligen Sitten und Gebräuche 1).

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1) Die Chronik ist vollständig abgedruckt im Hessenland, Jahrg . 1907, S. 13 ff.

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