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2. Am 5. November 1906.

a. Herr Kanzleirat Neuber sprach über den Ur sprung des Namens „Bärenkammer“, den eine bekannte Bierbrauerei in Kassel im Volksmunde führt. Er er wähnte drei Erklärungen: „Pferdemarkt“ (Straße, an der die Brauerei liegt, im Kasseler Platt „ Päremarkt “), „ Pairskammer “ und „Bärenkammer“ (mit Lappen eingehegte Stelle bei der Bärenjagd), ohne sich für eine derselben entscheiden zu können. Die sich anschließende Debatte führte zu keinem besseren Ergebnis.

b. Herr Rechnungsrat Woringer berichtet über die neuen Kasseler Straßennamen. 1 ) Die Eingemein dung der Dörfer Kirchditmold , Rothenditmold , Wahlers hausen und Bettenhausen hat die Neubenennung einer ganzen Anzahl Straßen notwendig gemacht. Man hat dabei neben den Namen alter eingesessener Familien besonders die Namen berühmter Kasselaner verwendet, auch vielfach Straßen nach alten Flurnamen benannt oder alte Wegenamen beibehalten. Besonders erwähnenswert sind die Namen „ Zentgrafenstraße “, zur Erinnerung an die Grafen von Schaumburg, die Grafen der Zent Kirchditmold , ferner in demselben Stadtteil die Namen „Opferhof“, nach einem der Kirchditmolder Kirche geschenkten Hofe, und „Hochzeitsweg“. Ehe in den Außendörfern der Gemeinde Kirchditmold eigene Friedhöfe bestanden, d. h. vor 1830, mußten die Leichen aus diesen Dörfern sämtlich nach Kirchditmold zur Beerdigung auf den dortigen gemeinsamen Friedhof gebracht werden. Der Pfarrer mit der Schuljugend und den Leidtragenden aus der Muttergemeinde ging dann dem Leichenzuge bis an die Grenze der Gemarkung entgegen. Da wurde der Sarg niedergesetzt, mit Gesang und Gebet die Feier eröffnet, dann der Leichenzug mit Gesang weiter fort gesetzt und in Kirchditmold die Bestattung vorgenommen. Die Gemarkungsgrenze zwischen Kirchditmold und Wahlershausen befindet sich auf einer kleinen Brücke

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1) Der Vortrag ist vollständig abgedruckt im „Hessenland“, Jahrg . 1906, S. 302 ff.

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