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der Kaiserlichen 1 ). Rosen hatte einen Teil seiner Truppen unter Oberst Müller zu einer Umgehung durch einen Wald vorgeschickt, während er selbst mit dem Rest seiner Reiter, 6 Schwadronen, gegen Bredow vorging. Unerwartet auf 10 feindliche Schwadronen ge stoßen und zurückgeworfen, greift er zum zweiten Male an, aber Bredow, durch das Gelände und seine Übermacht begünstigt, bleibt im Vorteil. Da bricht Oberst Müller aus dem Walde hervor und dringt in den Rücken der Kaiserlichen ein, die nun in wilder Flucht zur Grenf hinabgetrieben werden. In den sumpfigen Wiesen an diesem Flüßchen finden viele ihr Ende, viele lassen ihr Leben unter den Hieben der Schweden oder fallen in Gefangenschaft. Der anrückende Mercy machte zwar der Verfolgung ein Ende, aber die Nieder lage vermochte er nicht mehr zu ändern. 600 Kaiser liche waren gefallen, fast ebenso viele gefangen, noch mehr verwundet. 1400 Pferde fielen in die Hände der Sieger. Bredow selbst, von einem schwedischen Reiter vom Pferde gehauen, war schwer verwundet in Gefangenschaft gefallen. Man brachte ihn nach Ziegen hain; aber schon im Weichhaus, der Vorstadt von Ziegenhain, versagten seine Kräfte. Er mußte rasten; kaum hatte er sich niedergesetzt, als ihn der Tod ereilte. Sein Leichnam wurde in die Festung gebracht, wo ihn die Kaiserlichen abholten. Schwert und Helm blieben im Ziegenhainer Zeughaus, sein Pferd nahm ein weimarischer Offizier. — Rosen vertrieb in der nächsten Zeit die Kaiserlichen aus Oberhessen und der Wetterau.

So der geschichtliche Hergang des Treffens bei Riebelsdorf.

Die Sage aber stellt den Hergang erheblich an ders dar. Velten Muhly , so berichtet sie, ein Ziegen hainer Metzger, faßte den Plan, seine Vaterstadt zu retten. In Bauerntracht begab er sich nach Riebels dorf, um Stärke und Plan des Feindes auszukund schaften und Bredow selbst kennen zu lernen, der dort im Hause des Bauern Bornhans Quartier genommen

1 ) Nach anderen Angaben war das Feldgeschrei der Kaiserlichen: „Gott mit uns, der Teufel mit Rosen!“

 

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