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auch in der Gegend des Dorfes Riebelsdorf zwischen Ziegenhain und Neukirchen einem ganz erschöpften Menschen gegenüber den Ausdruck „Du liegst ja da, als wärst Du vom Bredahl geschlagen“, und die Worte „Heute in Bornhansen Haus, morgen im Weichhaus“ werden als eine dunkle Verheißung des Schicksals gedeutet.

Der Breda ( Bredahl ) der Sage entstammte dem alten brandenburgischen Geschlechte der Bredow, das nach dem Dorfe Bredow in der Mark seinen Namen führt. 1209 wird das Dorf, 1251 die Familie zuerst erwähnt. Letztere wurde 1335 mit Schloß, Stadt und Land Friesack belehnt. Anfangs Gegner der Hohenzollern, ließen sich die Bredows durch einen ihrer Stammes genossen, den Bischof Henning von Brandenburg, zum Anschluß an den Burggrafen Friedrich I. bewegen.

Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges standen drei Bredows in kaiserlichen Diensten; der bedeutendste davon war unser Hans Ludolf, später stets Hans Rudolf genannt. 1595 geboren, diente er seit 1615, zuerst unter Erzherzog Ferdinand, focht im Friaulschen Kriege und in der Schlacht am weißen Berge (8. November 1620) und kam dann im Heere der Liga nach Westfalen, wo er vermutlich seine spätere Gattin, Anna Katharina v. Donop , kennen lernte. Er kämpfte dann bei Lutter am Barenberge , bei Lützen und vor Magdeburg. Vom Kaiser durch die Verleihung der Freiherrnwürde ausgezeichnet, stieg er zum kaiserlichen Feldmarschallleutnant empor. Seine letzten Kriegstaten führen uns nach Hessen, wo er 1640 mit einer ansehnlichen Reitertruppe im Gebiet der oberen Schwalm stand, während Mercy Neukirchen besetzt hatte. Ihnen gegenüber stand Reinhold von Rosen, einer der Direktoren des schwedisch-weimarischen Hee res, mit einer zwar kleineren, aber wohlgeübten Armee. Bredow war seines Sieges über die Schweden sehr sicher. Er hatte dem Erzherzog Leopold versprochen, ihm zum Leopoldstage eine „Rose“ zu schenken. So bald dieser Tag graute (15. November 1640), griff Rosen ihn an. „Gott mit uns!“ war der Schlachtruf der Schweden, „Sancta Maria — kein Quartier!“ der

 

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