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— Das Band ist 4 cm breit, 25 cm lang. — Bemerkt sei, daß der von seinem Volke so froh empfangene Landgraf sein Hessenland bald wieder verlassen mußte, um es nie wiederzusehen.

An die eigentlichen Vivatbander schließen sich als besondere Abart die Friedensbänder an. Ihre Zahl ist verhältnismäßig groß, weil der Hubertusburger Frieden (15. Februar 1763) überall, auch bei Preußens Feinden gefeiert wurde. Besonders viele hat ein gewisser Dölle in Halberstadt hergestellt, wo auch noch 1813 und 1815 einige erschienen sind. Das letzte er schien beim Einzug der siegreichen, aus Österreich zurückkehrenden Truppen in Breslau 1866. Es befindet sich in der Berliner Ruhmeshalle.

Schließlich sind noch die Familienbänder zu er wähnen, die bald von jungen Leuten sich gegenseitig geschenkt wurden (Goethe malte seiner Friederike eine Rose auf ein Band), bald zu Familienfesten hergestellt wurden. Noch heute schmücken sich die Rekruten mit bunten Bändern und werden die Erntekränze mit Bändern geschmückt. —

Der Vortrag war verbunden mit einer Ausstellung der Vivatbändersammlung des Redners, der größten derartigen Sammlung, die existiert.

 

3. Monatsversammlung am 28. Januar 1907.

Vortrag des Herrn Rechnungsrats Woringer:

Erinnerungen eines kurhessischen Landwehr- Offiziers aus dem Feldzuge des Jahres 1814.“

Den kurhessischen Truppen war es in dem Feldzuge des Jahres 1814 nicht beschieden, großen Ruhm zu erwerben. In aller Eile neugebildet, notdürftig ausgerüstet und mangelhaft bewaffnet, wurde ihnen das wenig beneidenswerte Los zu teil, seitab vom großen Kriegsschauplatz die Einschließung und Belagerung mehrer damals französischen Festungen auszuführen. Nicht einmal dieser Aufgabe waren sie völlig gewachsen, und sie konnten es nicht verhindern, daß gelegentlich die Besatzungen der einzelnen Festungen die Blockade truppen zurückdrängten und mit einander in Verbin- [Verbindung]

 

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