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noch, in Bayern. Happelo Katzmanns Haus in Fritzlar lag am nordwestlichen Ende des Friedhofs, gegenüber dem ehemaligen Stiftshofe.

f. Herr Major v. u. z. Löwenstein zeigte eine im Knopfe des Kirchturms zu Heisa gefundene Urkunde vor.

II. Am 6. November 1905 1).

Nachdem der Vorsitzende ein Dankschreiben des Herrn Oberpräsidenten v. Trott zu Solz in Potsdam, Exz., für die Übersendung des Diploms als Ehrenmitglied zur Verlesung gebracht hatte, redete Herr Kantor Horwitz über:

„Die Kasseler Synagoge und ihren Erbauer.“

Die Kasseler Synagoge wurde als Ersatz für eine ältere, am Töpfenmarkt gelegene Synagoge im Jahre 1838 mit einem Kostenaufwande von 42473 Taler 11 g. Gr. 8 Heller erbaut. Die Mittel dazu wurden von der nur 273 Mitglieder starken Gemeinde durch freiwillige Beiträge aufgebracht, an denen sich übrigens auch einige christliche Familien beteiligten. Baron Meyer Anselm Rothschild in Frankfurt a. M. spendete 300 Luisd’or. Der Baustil der Synagoge ist romanisch mit byzantinischen Anklängen; das aus vorzüglichem Sandstein errichtete Gebäude bildet ein Rechteck, dessen längere Seiten durch turmartige Vorsprünge geziert sind, in denen die Treppen zu den Emporen untergebracht sind. Im Innern fallen die herrlichen säulengetragenen Decken auf. Auf einer Empore sind Chor und Orgel und an den beiden Langseiten Galerien für die Frauen angebracht. Am 8. August 1839 wurde die Synagoge unter Beteiligung der Spitzen der Kasseler Behörden eingeweiht. Man hatte erwartet, daß auch der Kurprinz erscheinen werde; er blieb aber nicht nur fern, sondern soll auch den Militärkapellen die Mitwirkung verboten haben. Den musikalischen

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1) Berichte: Kasseler Tageblatt u. Anzeiger Nr. 524, 525 v. 7. 11. 1905; Kass. ALg. Ztg. Nr. 309, 314 v. 7. u. 12. 11. 1905; Hessische Morgenztg. Nr. 311 v. 9. 11. 1905 ; Hessenland Nr. 22 v. 16. 11. 1905.

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