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Wohl ihrer Untertanen sorgen und wachen; deshalb muß man dieselben auch lieben und ehren.“

Damit mag sich damals mancher vor sich selbst gerechtfertigt haben.

d. Herr Oberlehrer a. D. Grebe wies sodann auf einen in zahlreichen Zeitungen Deutschlands erschienenen Artikel über „Das Einkommen der Monarchen“ hin und verteidigte die hessischen Fürsten gegen den ihnen darin gemachten Vorwurf, sich auf Kosten des Wohlstands ihrer Untertanen bereichert zu haben.

e. Herr Ingenieur Happel verlas einen Bericht des Herrn Leutnants a. D. v. Linsingen in Halberstadt über seine Forschungen zur Geschichte der Burg Jesberg.

Zu den Vorbereitungen, die der Erzbischof Konrad III. von Mainz für seinen Krieg mit Hessen traf, gehörte auch der Wiederaufbau der die Straße von Nieder- nach Oberhessen beherrschenden Burg Jesberg. Im Frühjahr 1425 wurde unter der Leitung Happelo Katzmanns damit begonnen. Zunächst wurden die Trümmer der alten Burg entfernt, die vorhandenen Keller erweitert u. s. w. und dann am 5. Juli 1426 mit dem Aufbau der neuen Burg begonnen. Happelo Katzmann bezog außer seiner Besoldung 3 Paar Schuhe, l Paar Handschuhe und die Kost; auch wurde ihm ein Pferd gehalten. Der Maurermeister mit seinen 3 (später mehr) Gesellen wurde tageweise bezahlt; der Meister erhielt täglich für Kost und Lohn 10, jeder seiner Knechte 9 Schillinge. Das Handwerkszeug wurde sämtlichen Handwerkern gestellt. Die im Frondienst arbeitenden Leute aus dem Gericht Jesberg erhielten keinen Lohn und als Kost nur Brot, Käse, Bier und Milch. Der ganze Burgbau, der 1426 vollendet wurde, kostete in diesem Jahre 320 Goldgulden l Schilling, ohne das verzehrte Getränk. — Von der Burg sind nur noch Trümmer erhalten.

Happelo Katzmann stammte aus einem alten Fritzlarer Patriziergeschlechte, das sich später in 2 Linien teilte. Die eine, bürgerliche, blieb in Fritzlar und ist dort ausgestorben, die andere, die adelige, blühte 1873

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