..

- 37 -

rückten die Truppen in Chatham ein, wurden aber erst am 22. April eingeschifft, was wieder 6 Tage dauerte. Am 28. April wurden die Anker gelichtet. Die durch Nebel zerstreute Flotte kam erst nach und nach an der Deutschen Küste an. Am 17. Mai brach man endlich unter Fürstenbergs Kommando von Verden nach Hessen auf.

Vor dem Verlassen Englands hatte Isenburg feststellen lassen, wer von den Offizieren dort Schulden besaß. Bei den geschilderten mißlichen Verhältnissen und dem schmalen Solde war das natürlich bei einer größeren Anzahl der Fall. Es wurde darauf gehalten, dass diese Schulden vor der Abfahrt getilgt wurden. Wer das aus eigenen Mitteln nicht konnte, erhielt zwar den Betrag aus der Kriegskasse vorgestreckt, wanderte aber solange in Arrest, bis der Vorschuß aus seinem Solde gedeckt war. Während der Überfahrt nach Deutschland saßen infolgedessen noch l Kapitän, 3 Leutnants und 3 Fähnriche im Arrest.

 

b. Wissenschaftliche Unterhaltungs-(Herren-) Abende.

(Im Hause der Handelskammer.)

I. Am 1. Oktober 1905 1).

a. Herr Major v. u. z. Löwenstein zeigte eine Anzahl Radierungen des sog. Perspektiv-Hummels vor und gab Nachrichten über dessen Leben.

Johann Erdmann Hummel, der sog. Perspektiv-Hummel, entstammte einer nachweislich seit dem 17. Jahrhundert in Hessen ansässigen Familie und wurde am 11. September 1769 als Sohn des Bürgers und Schlossermeisters Johann David Hummel und dessen Ehefrau Anna Martha, geb. Schwartz, in Kassel geboren. Seit 1780 empfing er bei dem Hofmaler Böttner den ersten Unterricht im Zeichnen und Malen und bezog dann die Kasseler Kunstakademie. Von einer hier- [hierauf]

__________

1) Berichte: Kasseler Tageblatt u. Anzeiger Nr.- 466,- 473,- 480, v.- 4., 8., 12. 10. 1905; Kass. Allg. Ztg. Nr. 274 v. 3. 10. 1905; Hessische Morgenztg. Nr. 227 v. 6. 10. 1905: Hessenland Nr. 20 v. 16. 10. 1905.

..