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Einquartierung ausländischer Truppen nicht vorgesehen, und die Wirte fanden bald heraus, daß sie nur zur Aufnahme englischer Truppen verpflichtet waren. Die Offiziere, die mit ihrem Solde nicht auskommen konnten, wurden auch noch in den Zeitungen verleumdet und die betreffenden Zeitungsartikel in französischen und holländischen Zeitungen nachgedruckt, so daß es energischen Einschreitens gegen diese Lügen bedurfte.

Graf Isenburg führte bei der englischen Regierung über die schlechten Quartiere Klage und bat, die Truppen in ein Lager zu legen. Dies letztere geschah am 9. Juni 1756. Die hessische Division wurde in einem Lager bei Winchester zusammengezogen, wo die Mannschaften und die Offiziere in Hütten und Zelten lagerten. Nur der Generalstab wohnte in der Stadt Winchester. Es wurde nun fleißig exerziert, wobei sich stets, wie auch im Lager, viele Zuschauer einfanden, die die Mannszucht, sowie die Ordnung und Reinlichkeit der Hessen bewunderten. Allein trotz aller Reinlichkeit brach unter den Soldaten die Krätze aus. Juli und August 1756 waren regnerisch und stürmisch, weshalb ein teilweiser Ersatz der Zelte nötig wurde, zu dem sich das Kriespfennigamt in Kassel nur schwer verstand.

Die englische Regierung hatte mittlerweile selbst eingesehen, daß die Wirte recht hatten und zur Aufnahme ausländischer Truppen nicht verpflichtet waren. Infolgedessen verzögerte sich das Beziehen der Winterquartiere. Die Truppen, namentlich aber die Offiziere, die mit ihrem kargen Sold für sich selbst sorgen mußten, litten unsäglich unter der herbstlichen Witterung. Aber trotzdem wies Isenburg alle englischen Liebesgaben stolz zurück. Am 23. Dezember 1756 wurden endlich die Winterquartiere bezogen.

Am 30. Januar 1757 reichte Generalleutnant Graf Isenburg sein Abschiedsgesuch ein, versprach aber, bis zum Eintreffen seines Nachfolgers den Befehl weiter zu führen.

Am 24. Februar 1757 traf der Befehl zur Wiedereinschiffung nach Deutschland ein. Am 22. März

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