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in weitmaschige und kaum sichtbaren Netze gelegt würden in welchen sie, ohne Falten zu schlagen, ruhten.

Hierauf besprach der Redner die verschiedenen anderen Gebäulichkeiten, die zur Aufbewahrung der Fahnen in Frage kommen könnten : St. Martins-Kirche, Garnison-Kirche, Zeughaus, Museum, Ständehaus. Er gab dem Mittelbau des Orangerieschlosses in der Karlsaue den Vorzug, wies jedoch auf verschiedene Bedenken hin, namentlich auf die diesem herrlichen Bau und seiner Umgebung anhaftenden Feuchtigkeit. Redner schilderte unter Vorlegung der in der Schlossbibliothek zu Wilhelmshöhe vorgefundenen und jetzt in der Landesbibliothek aufbewahrten Abbildungen im Näheren die Fahnen der ehemaligen hessischen Regimenter.

Herr Kanzlei-Rath Neuber sprach über die Porte-Chaisen, erwähnte die schon früher bei anderen Völkern in Anwendung gekommenen Sänften und theilte die gesetzlichen Bestimmungen mit über die unter Landgraf Friedrich I. von Hessen zuerst üblich gewesenen Porte-Chaisen (Chaises à porteurs, Reglement von 1731), sowie Verordnung unter Friedrich II. von 1778 und bemerkte, dass der Letztere insbesondere ihre Anschaffung angeordnet habe für die Offiziere der Garnison zur Benutzung bei Hofbällen, damit sich dieselben nicht dorthin durch ihre Burschen „Huckepack“ tragen liessen. Die Porte-Chaisen sind später als Kranken-Transportmittel zum Landkrankenhause benutzt worden und erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts ausser Gebrauch gekommen.

Herr Ober-Bibliothekar Dr. Brunner schilderte auf Grund von Acten im Kasseler Stadt-Archiv eine Steuer-Exekution vom Jahre 1793 über den kleinen Betrag von l Albus 2 Pfennigen, welche in Folge Weigerung des Pflichtigen einen sehr weitläufigen Charakter angenommen habe, und liess dabei einige Streiflichter auf die damaligen Rechtsverhältnisse fallen.

Sodann wurden noch kleinere Sachen behandelt, wie die Frage nach Bedeutung des Wortes Dönche, welches von einer Seite als vom heiligen Antonius herrührend, von einer ändern von dem Kriegsgotte Ziu abgeleitet bezeichnet wurde.

Herr Dr. Schwarzkopf gab Kenntniss von einem Buche: ,,Die Bilsteiner“ von der hessischen Schrift- [Schriftstellerin]

 

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