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[Schriftstellerin] stellerin Lotte Gubalke. Nach seiner Ansicht spielt die Erzählung in Hessen und enthält schwere Beschuldigungen gegen den hessischen Bauernstand. Die Anwesenden erheben in Folge dessen Protest gegen die Darstellung der Verfasserin. — Siehe hierüber Monats-Versammlung vom 3. Februar 1902, S. 20.

Herr Dr. Brunner machte noch Mittheilung über die Bildsäule des Kaisers Napoleon I. in Kassel und bemerkte, dass dieselbe von Chaudet (nicht Canova) herrühre. Dieselbe ist 1813 durch Abhauen der Nase verstümmelt, dann ausgebessert worden, und befindet sich jetzt im Museum.

 

4. Am 3. März 1902 (Montag), Abends 8 Uhr.*)

(Im kleinen Hanusch’schen Saale, Ständeplatz Nr. 3.)

In Verhinderung der beiden Vorsitzenden begrüsste der Schriftführer des Vereins, Kanzlei-Rath Neuber, die Anwesenden.

Sodann hielt Herr Kanzlei-Rath Kessler einen Vortrag über Münz-Stätten und Münz-Privilegien im alten Lande zu Hessen:

Derselbe bemerkte, dass in Deutschland der Hauptsache nach erst nach dem Untergange des Karolingischen Fürstenhauses Städte und Marktflecke, und in Verbindung damit Münzstätten angelegt worden seien, und dazu die sächsischen und fränkischen Kaiser die weitgehendesten Münz-Privilegien an die geistlichen Stifter, sowie an die weltlichen Grossen und die Städte ertheilt hätten. Otto der Grosse verlieh das Münzrecht dem Abte von Fulda, Konrad II. dem Abte von Helmarshausen und weiter Friedrich L, Barbarossa der Frauen-Abtei zu Eschwege.

Herr Dr. Seelig hielt Vortrag über das Fuldaische Wappen und machte Mittheilungen über Regierungszeit und Thätigkeit der in Betracht kommenden Aebte und Bischöfe von Fulda.

Nachbildungen dieser Wappen in Gips wurden vorgezeigt.

Herr Dr. Schwarzkopf sprach über das Haus Tränkepforte Nr. 2, welches sich eines fast 400jährigen Bestehens zu erfreuen und den aus der Nähe von Köln am Rhein stammenden wohlhabenden Bürger Caspar Lüttgendorf zum Erbauer hat. (1610). Dieser wie seine

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*) Vergl. Kasseler Tageblatt und Anzeiger vom 5. u. 7. März 1902, Nr. 108 u. 112.

 

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