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von Henneberg, wobei 150 Römhilder getödtet wurden*). Sie fühlten sich nun mächtig genug, ihre alte Stammburg auf dem Ebersberge 1395 und 1396 wieder aufzubauen**). Es waren Dietrich, Thomas und Peter Gebrüder, Hans, Eberhard und Hermann Gebrüder und Henne von Ebersberg gen. Weyhers, in Gemeinschaft mit Simon, Carl und Otto Gebrüder von Steinau gen. Steinrück. Der Abt von Fulda Johann von Merlau widersetzte sich zwar dem Bau, weil die Burg Ebersberg von Fulda geschleift und eingezogen worden war, musste sich aber später geneigt zeigen, um durch Verständigung mit den Rittern seine Sicherheit zu erhöhen, da die Geldmittel in Fulda erschöpft und die Landleute durch viele Plünderungen verarmt waren; auch war die prachtvolle Stiftskirche zu Fulda am 7. Juni 1398 vom Blitz angezündet und abgebrannt, und die Mittel zum Aufbau fehlten***). Der Abt gab deshalb die Burg den Herren von Ebersberg zum Lehen unter der Bedingung, dass jedes männliche Familienglied im 12. Lebensjahre der Abtei den Vasalleneid leisten musste. Die jetzigen Ueberreste der Burg am Ebersberg stammen also aus dem Jahre 1396 und sind mithin genau 500 Jahre alt.

Die Vassallen regten sich wieder 1459 und befehdeten von neuem die Abtei Fulda. Aber der Abt Graf Reinhard von Weilnau war dieses mal glücklicher als sein Vorgänger, schlug sie gründlich und eroberte die Burg Poppenhausen. Er suchte sie gänzlich aus diesem Besitz zu verdrängen; da riefen sie den Grafen Georg von Henneberg zu Hülfe, welcher eine Sühne vermittelte. Der Abt sollte nach dieser die Burg zurückgeben und die Ganerben vor den Lehenshof laden, um festzustellen, ob Poppenhausen fuldaisches Lehen sei. Der Abt konnte dieses nicht gewiss behaupten und musste deshalb mit Kunz von Steinau gen. Steinrück, Ritter Otto, seinem Bruder, Hans von Ebersberg und Berlt und Hans von Steinau ein gütliches Uebereinkommen schliessen, dass er diesen drei Parteien von neuem Poppenhausen zum Lehen gebe †). Diese Auseinandersetzung erfolgte 1470. Es scheint, dass das Schloss Poppenhausen nicht wieder aufgebaut worden ist; wahrscheinlich ist es später verkauft worden. Im Anschluss an die Einnahme desselben ist auch durch den Abt Reinhard von Weilnau die Burg auf dem Ebersberg belagert, eingenommen und gründlich zerstört worden, 1460 nach Bruschius ††), 1465 nach Brower†††).

Ausser auf dem Ebersberge, in Weyhers und Poppenhausen hatten die Herren von Ebersberg-Weyhers noch Güter

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*) Schulte a. a. O. I 325,

**) Schannat, Hist. Fuld. 234.

***) Brower a. a. O. IV 326.

†) Schannat, Client. Fuldens. 335.

††) Bruschius, De monasteriis Germaniae praecipuis. 227.

†††) Brower a. a. O. IV 378. Welches Jahr das richtige ist, dürfte kaum zu entscheiden sein.

 

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