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Bischof Johann mit Heeresmacht vor das Schloss Weyhers und belagert dasselbe. Da nun die Gemeldeten von Weyhers den Ernst sahen, bathen sie um gnath und kamen ihrer Forderung zu endlichem Entscheid auf sein des Bischofs Rath, machten auch dem Stift Wirtzburg das bemeldete Schloss Weyhers zu lehen und verschrieben demselben ewig Öffnung darauff. Ist beschehen am Sonntag von St. Lorentztag im Jahre des Herrn 1402“.

Diese ewige Oeffnung sollte aber nicht lange dauern. Der gewaltthätige Bischof, dem es an Geld fehlte, die Forderung der Ebersberger zu bezahlen, hatte sie mit Krieg überzogen und mit den Waffen diesen Pakt erzwungen; sobald er aber die Gegend verlassen, brachen die von Ebersberg den Vertrag und riefen den Abt von Fulda zu Hülfe, der sie nun gegen Würzburg schützte. Sie trugen ihm das Schloss Weyhers zum Lehen auf. Die Fuldaer Aebte blieben nun ständige Lehensherren von Weyhers, bis sie dieses durch einen 1777 abgeschlossenen Kauf- und Tauschvertrag in directen Besitz übernahmen *).

In Poppenhausen bauten die Ganerben von Ebersberg und von Steinau trotz des oben mitgetheilten Vertrages 1361—1391 eine neue feste Burg**), wodurch sie 1388 wieder in Fehde mit dem Fuldaer Abt kamen, welcher sich dadurch die Feindschaft des Bischofs von Würzburg, Gerhard von Schwarzenburg zuzog, weil er mit seinen Truppen das Würzburgische Gebiet verletzt hatte. Der Erzbischof von Mainz, schlichtete diesen Streit und brachte zu Hammelburg eine Sühne zu Stand, nach welcher die Fehde beendet, alle Gefangenen auf eine alte Urfehde frei und alle noch unbezahlte Brandschatzungen niedergeschlagen sein sollten. Es hielt sie dieser Friedensschluss übrigens nicht ab, ihre räuberischen Streifzüge in die Fuldaer, Thüringer und fränkischen Länder fortzusetzen. Raub, Brand und Mord war ihr Werk. In Folge dieser Greuel verbanden sich 1393 Landgraf Balthasar von Thüringen, Bischof Gerhard von Schwarzenburg zu Würzburg und Abt Friedrich von Romrod zu Fulda gegen die Herren von Steinau und von Ebersberg, sie belagerten die Burg von Poppenhausen lange Zeit***), aber alle kühnen Angriffe mit Feuerbränden und Maschinen scheiterten an der festen Burg, und drei mächtige Reichsfürsten konnten die beiden Rittergeschlechter nicht bezwingen und mussten ohne Erfolg wieder abziehen. Die Kühnheit der Ebersberger und Steinauer ward durch diese siegreiche Verteidigung noch gesteigert; sie zogen in’s Hennebergische, eroberten Hain bei Römhild und schlugen auch den ihnen entgegen ziehenden Grafen Friedrich

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*) Müller, Lehensverhältnisse. 77.

**) Landau, Hess. Ritterburgen. I 216 und dessen Quellen Schannat, Client. Fuld. 367; Fries, Würzburg. Chronik. 667; Historia Landgr. Thuring. ap. Pistor. Scr, Rer. Germ, I 949.

***) Brower a. a. O. IV 325.

 

 

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