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XLIX

Die Ergebnisse der Ausgrabungen am Grenzwall hatte ich, soweit sie vor der Vollendung des von Cohausenschen Werkes festgestellt waren, dem Verfasser samt Plänen mitgetheilt, so dass er in der Lage war ausser Grosskrotzenburg auch die allgemeine Situation des Rückinger Kastells nach unseren Aufnahmen noch einzufügen. Die Ausgrabungen in Marköbel fanden erst nach der Veröffentlichung des genannten Buches statt, so dass wir zu unserem Bedauern genöthigt waren, die auf dieses Kastell, sowie auch die auf die eigentlichen Pfahlgrabenbefestigungen zwischen Rückingen und Grosskrotzenburg bezüglichen Angaben und Einzeichnungen zum grossen Teil als antiquiert zu bezeichnen und zu korrigieren. Insbesondere liegt das Marköbeler Kastell an einer ganz anderen Stelle, als es von Cohausen nach den Ergebnissen unserer gemeinsamen Begehung vom Jahre 1881 auf eine blosse, auch von uns anfangs geteilte Vermutung hin eingetragen hat. Andere Angaben hat von Cohausen, weil sie seinen früher ausgesprochenen Ansichten nicht entsprechen, ignoriert. Nicht zu seinem Vorteil. So hatte ich bereits in der Publikation über Grosskrotzenburg 1882 S. 28 die Ansicht ausgesprochen, dass hinter dem Pfahlgraben ein seine Kastelle und Türme verbindender Verkehrsweg entlang geführt habe, und es wenigstens als denkbar bezeichnet, dass an der hinter dem Kastell Grosskrotzenburg anzunehmenden Uebergangsstelle sich eine Brücke befunden habe. Die erstere Annahme bestritt von Cohausen; unsere Arbeiten haben aber die Existenz eines breiten Kieswegs 40 m. hinter dem Wall zur Evidenz erwiesen, der an den Stellen, wo der letztere durch die Sümpfe unterbrochen war, denselben vertrat und zu diesem Zweck mit Pallisaden versehen war, deren Pfahlspitzen sich in dem Sumpfe noch ebenso wie die hier als Bohlweg konstruierte Strasse wohl erhalten gefunden haben. Eine Brücke erklärte von Cohausen so dicht an der Grenze, wo sie zu sehr gefährdet gewesen wäre, aus militärischen Gründen für unwahrscheinlich (S. 42) und ihm schloss sich mein militärischer Mitarbeiter in der gemeinsamen Bearbeitung der Ausgrabungsergebnisse, die wir im Frühling 1885 veröffentlichten, an. Aber überraschend schnell sollte

Mittheilungen.                                        4

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