..

285

 

Fußsteigs unwahrscheinlich; es scheint dasselbe ein älterer, unvollkommener Weg gewesen zu sein, der bei Anlage der Hauptstraße weggebrochen, d.h. dessen Material soweit thunlich zur Herstellung derselben mitbenutzt wurde.

Die so aufgefundene Straße wurde weiter ins Feld hinein abvisirt und in 260´ Entfernung, dem Hause des Herrn J. Weil gegenüber, alsbald (aber hier 3´ tief,) in einer Breite von 16´ 8´´ wieder gefunden. Eine Münze Constantins (in Kleinerz, ....TINVS .. AVG. Rev. Zwei Krieger, Feldzeichen haltend. GLORIA EXERCITVS) wurde auch an dieser Stelle auf derselben erhoben. Da zu weiteren Untersuchungen die Zeitumstände nicht günstig waren, so mußte man sich mit der Abvisirung der Straßenrichtung begnügen. So wurde dieselbe bis zur neuen Chaussée von Wiesbaden nach Biebrich, unterhalb der sogenannten Umkehr, absteckt und die Mahle am Chausséegraben oberhalb des Chausséesteines 147 und unterhalb des Steines 145 eingepflöckt. Damit war eine für die Topographie von Wiesbaden höchst wichtige Untersuchung am 3. September d. J. vorläufig abgeschlossen.

Wir gedenken hierbei zugleich eines verwandten Gegenstandes. Der Abbruch der Pletzmühle und die Fortsetzung der neuen Bachüberwölbungen am warmen Damm führten am 12. October in einer Tiefe von 5´ unterhalb der Oberfläche zur Entdeckung einer gepflasterten römischen Straße unter dem Hofraum der ehemaligen Pletzmühle. Es bestand dieselbe aus einem einfachen Gestick von unregelmäßigen Wacken, 1 1/2´ dick; es zeigte eine Breite von 16´ und konnte in einer Länge von 85´ in der Richtung gegen das Mühlenthal verfolgt werden. Fünf Hufeisen wurden auf dieser Strecke theils auf, theils unter dem Pflaster gefunden, aber auch eine verwitterte Römermünze, anscheinend Antonin. Pius. Die Richtung der Straße, deren Spuren wir bereits von der Spelzmühle und Neumühle her kennen, ließ sich gleichzeitig mit vieler Sicherheit abstecken, da ein Stück derselben von 6´ Länge und 8´ Breite dicht hinter dem neu erbauten Hause des Herrn Baurath Haas am Mühlweg, nur 3´ tief unter dem Boden, bloß gelegt wurde, auf welchem sich alsbald wieder nicht weniger als sieben verschiedene Hufeisen, meist von kleinerem Umfang, vorhanden. Seine Unterlage bildeten hier mächtige Steinbrocken, darüber lag kleineres Gestick von Wacken; die Dicke war auch hier 1 1/2´.

Es ist dies der Thalweg, die gewöhnliche Verkehrsstraße des römischen Wiesbadens mit Mainz. Der Name

 

..