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neuere eigentliche Bestattungsform an derselben Stelle satt fand. – Es lag nahe, den Straßenzug aufzusuchen, der nach römischer Sitte neben den Grabstätten vorüberzog und dessen Pflasterspuren seiner Zeit schon im Artilleriehofe gefunden worden waren. Der Ackerbesitzer, Herr G. D. Schlink, machte hierzu die verdankenswerthe Mittheilung, daß an einer gewissen Stelle seines Ackers vor Zeiten Mauerwerk in der Tiefe herausgebrochen worden sei. Eine Nachgrabung ließ in der That am 24. August dieses Gemäuer wieder finden, das sich, nach allen Seiten aufgedeckt, als das 2´ hohe und 1 1/2´ dicke Fundament eines viereckigen, 12´ langen und eben so breiten Thürmchens herausstellte. Ein Querdurchschnitt in östlicher Richtung führte auch bald zur Entdeckung der gepflasterten Militärstraße der Römer, welche das Castell auf dem Heidenberg mit dem Castell bei Mainz in die nächste Verbindung setzte. Der Abstand der östlichen Mauerkante des Thürmchens von der westlichen Kante dieser Pflasterstraße beträgt 23´. Die Militärstraße selbst lag nur 11/2´ unter der heutigen Bodenfläche; sie zeigte, wo sie unverbrochen war, eine Breite von 17´ 3´´, ihre Oberfläche ward in einer Länge von 68´ bloß gelegt. Die Dicke dieses Pflasters differirte von der Kante gegen die flach gewölbte Mitte hin von 1´ bis zu 1’ 4´´. Die Steine, vorherrschend aufs Lager eingerichtet, werden gegen die Mitte zu stärker, von 1/2´ - 11/2´ Länge, zu 3´´ - 7´´ Stärke. Ihre Fugen sind mit kleinem Material, Bachkiesel und dergl. ausgefüllt, die Kruste ist von quarzigen Wacken gebildet, die als Decke dienen; Sand, mit Erde vermengt, ist in die Fugen so eingelassen, daß diese sorgfältig ausgestopft sind und das Ganze einen Verband bildet. An den Kanten waren hin und wieder Spuren von senkrecht stehenden Bandsteinen zu bemerken. – Seitwärts von diesem mächtigen Straßendamm (nach O.) fanden wir, 1´ 6´´ bis 1´ 9´´ unter der heutigen Oberfläche eine Art Fußsteig (Trottoir) 5´ breit, mit seiner ganz verbrochenen Kante 12 1/2´ von der östlichen Kante der Hauptstraße abstehend. Dasselbe erwies sich als ein ungeregelter, aus allen möglichen Steinarten (Wacken, Thongeschieben, zertrümmerten Dachziegeln u.s.w.) zusammengesetzter, in seiner unteren Hälfte macadamisirter Weg. Dieser untere Theil zieht sich weiter nach der Hauptstraße hinüber; der Körper des Fußsteigs ist zu unterst 4´´ reiner Sand, demnächst 3’’ Kies und darüber 7´´ Pflaster. Daß es neben der Hauptstraße dieses begleitend hergezogen, ist schon aus dem tieferen Niveau dieses

 

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