..

283

 

[ab]gelegenes, durch drei Henkelkrüglein und viele Nägel bezeichnetes Grab (9) hatte einen Dachschieferstein zur Einfassung. – Besonders wohl erhalten war in 10 das Gerippe einer weiblichen Leiche, nur 2´ südlich vom Grab 5 und 19´ 8´´ vom Grab 1, entfernt. Es konnte sorgfältig erhoben werden. Auch hier lag der Schädel nach N., die Füße nach S. gerichtet. Die Tiefe war im Allgemeinen dieselbe wie bei den vorhergehenden begrabenen Leichen, nämlich genau 3´ 1´´; die Erdschicht, auf welcher die Wirbelsäule auflag, war noch 1 ´ tiefer; die mittlere Tiefe der Leiche genau 3´ 5´´. Die ganze linke Seite war tiefer eingesunken; so lag z.B. der linke obere Schenkelknochen 5´´ tiefer als der rechte und hatte die Leiche dadurch eine seltsam verschobene Figur bekommen. Der rechte Fuß lag auf dem linken; der linke obere Armknopf war nur 1½´´ vom linken Backenknochen entfernt. Die Maße der Leiche waren: Länge 4´ 8´´, Breite von Ellenbogen zu Ellenbogen 1´ 1´´, des Beckens 9´´, von Knie zu Knie 8´´. Am Mittelknochen des vierten Fingers der rechten Hand steckte ein unverzierter Bronzering.

Die Spuren eines andern Grabes (11) steckten in der nördlich Böschung der Batterie: ein Schädel und alle sonstige Gebeine, ohne alle Beigaben, Körperlage von N. W. mit den Beinen nach S. O. In einem Graben hinter der Batterie lag das 12. Grab, eine sehr unvollständige mit dem Schädel nach O. und den Beinen nach W. gewendete Leiche. – Entfernter von diesen Gräben, nahe der Allee, nur 2´ hinter der Mauer eines (sogleich zu erwähnenden Thürmchens) und nur 1´ 5´´ unter dem Boden fand sich das letzte dieser Gräber (13 ), mit viel Asche, einem Henkelkrug, Nagel und einer schönen runden Lampe mit Reliefbild eines Genius, dessen Hand wie ölaufgießend sich dem Deckelloche des Lampendeckels zuwendet.

Das römische Leichenfeld, das schon bei den Planirungsarbeiten im Hof der Artilleriekaserne 1832 gefunden und dessen reiche Ausbeute an den herrlichsten Glas- und Thongefäßen durch die Güte des Herrn Hauptmann v. Bonhorst damals unserem Museum zugewendet worden war, hatte also noch eine weitere Fortsetzung nach Süden. Die diesmal gefundenen Alterthümer beweisen aber, daß dasselbe lange Zeit (nach den Münzen etwa drei Jahrhunderte hindurch, von der zweiten Hälfte des I. bis in die Mitte des IV. Jahrhundert) im Gebrauch war und daß sowohl die älteste Form des Leichenbrandes, wie die

 

..