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[in]dem es nur einfach aus dem fuldischen Pfahlkreuz und dem älteren fuldischen Landeswappen, dem sogenannten Simpliciuswappen besteht; das Wappen des Reverses aber scheint in dem zweiten und dritten Quartier die hanauischen Sparren zu enthalten und würde hiernach dieser Beicht- oder Gottespfennig dem Fuldischen Abte Conrad IV. (1372-1382) angehören, welcher ein Graf von Hanau und Sohn Ulrichs II war.

Was bedeutet aber der Hirsch im ersten Quartier und was könnte sodann das undeutliche Zeichen im vierten Quadrat sein ?

Auch das mit dem hanauischen geschlechtlich verwandte Wappen der Dynasten von Epstein hatte bekanntlich drei aufwärts gespitzte Sparren, nur mit andererer Tinctur, und im Anfange des elften Jahrhunderts waren die Fuldischen Aebte Sigefried und Widerad Herren von Eppenstein, allein *) in jenes Jahrhundert gehört der vorliegende Pfennig nicht und so muß er dem Abte Conrad IV verbleiben, dessen Familienwappen von Hanau nur im ersten und vierten Quartier einer Aufklärung bedarf. An den Hirsch des stolbergischen Wappens kann zu jener Zeit bei einer Verbindung mit dem hanauischen nicht gedacht werden, denn Conrad’s Mutter war Agnes, Gräfin von Hohenlohe und erst Graf Philipp II von Hanau-Münzenberg († 1529) vermählte sich mit Juliane, Gräfin von Stolberg.

Wetter, im April 1859.                        Jacob Hoffmeister.

 

Die „Boin“ zu Nassau a. d. Lahn.

Durch gütige Vermittelung der Vereinsmitgliedes, Herrn Kaufmann Herpell dahier, sind mir folgende Notizen darüber zugegangen.

Die Schreibung in Nassau ist „Boin“. Der District liegt dicht an der Stadt und bildet ein Ganzes. Von einer besonderen Belastung und Befreiung ist Nichts bekannt, dagegen erinnern sich alte Leute noch der Einhegung. Er war weder Ritter- noch Herrschaftsgut und gehört zum besten Gelände der Gemarkung. Die Gemarkung misst 1400 Morgen und kommen auf die „Boin“ 400.

St. Goarshausen, den 9. Juni 1859.                          Junker.

   *)   Der Herr Einsender mag entschuldigen, wenn ich darauf aufmerksam mache, daß die Geschichte der Herren von Eppenstein erst mit dem Jahre 1173 beginnt. Wohl werden jene beiden Aebte gewöhnlich als Eppensteiner bezeichnet, es fehlt aber jeder Beleg dafür.      Landau.

 

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